Finnland 2023

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28.04.2023
Straznice
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Nach 2 Jahren Planung ging es heute los. Die Anfahrt nach Helsinki ist ja nicht ganz kurz. Da war heute die erste Etappe mit neuem Wohnwagen gerade richtig. 510 km über Salzburg-Linz-Stockerau-Brezlav nach Straznice. Auf diesem Campingplatz waren wir schon 2x.

29.04.2023
Lomza
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Nach einem langen Tag Autobahnfahrt 680 km landeten wir hier in Lomza, nordöstlich von Warschau. Die einzige Aufregung war ein halbstündiger Stau, verursacht durch 1 Unfall, 3 technische Gebrechen und 1 Auffahrunfall im Stau. Da wir dabei nicht involviert waren, blieb für uns der Stop-and-go-Verkehr. (von 3 Spuren auf 1 Spur). Von Straznice über Ostrava - Gliwice - Czestochowa - Lodz - Warschau (mit Stau) nach Lomza.
Am geplanten Ziel, dem Campingplatz am Hafen in Lomza suchten wir den Platz. Da war nur eine schöne abgesperrte Wiese mit 2 Containern. Und am Tor “Campinglatz geschlossen”. Oje, das Tor ließ sich doch öffnen und uns stand der Platz zur Verfügung. Da auch die Sanitärcontainer offen waren bedeutet das für uns - hier bleiben wir diese Nacht. Am Hafen fand ich dann einen Hafenwärter, der kassierte. Also doch eine Nacht in der schönen Wiese.

30.04.2023
Gauja
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Und noch ein langer Reisetag (580 km). Bei frischer Temperatur (8°) führte unsere Route nach Nordosten. Bald kamen uns Ortsnamen aus früheren Reisen in die Masuren unter (Gizicko, Mragowo, Pisz) und wir erinnerten uns an die feinen Aufenthalte in dieser Gegend.
Über Elk - Suwalki - Kaunas - Panevezys - Riga erreichten wir unser heutiges Ziel den Camping Zvigoli in Gauja. Die Abzweigung zum Campingplatz war durch eine lange Baustelle nicht direkt möglich, also war ein Umweg fällig. Am Platz standen wir wieder vor verschlossenem Tor. Die angeführte Telefonnummer meldete sich nicht. Also machten wir uns bereit, vor dem Tor in einem Waldweg die Nacht zu verbringen.
Und schon kam ein älterer Herr des Weges, der uns auf Russisch über irgendetwas erzählte. Mit Hilfe des Handy-Sprachübersetzungsprogramm (er redete russisch in meins und ich hörte in Deutsch mit, ich sprach deutsch ins Handy und er hörte auf Russisch mit. - für viele logisch, für mich ein bisschen ein Wunder, was mein Kastl so kann). Er rief dann seine Tochter an, die etwas Deutsch sprach. Es stellte sich heraus, dass die Familie die Nachbarn des Campingbesitzers war und einen Schlüssel zum Platz hatte. Der Kontakt mit dem Besitzer war hergestellt - das dauerte etwas, dann war die Tochter dran zum Erklären und schließlich wurden wir in das Gelände eingelassen. WC, Brause, Strom wurde uns erklärt (auf Russisch, aber doch verständlich). Glücklich bugsierten wir unser Gefährt auf den Platz. Die Einladung zu einem Kaffee bei Vater und Tochter schlugen wir (leider) aus. Die Tochter hatte Mühe, ihren Vater (der von eine Geburtstagfeier gekommen war) ohne uns nach Hause zu bugsieren.

01.05.2023
Saue
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Schon wieder ein Anreisetag. Diesmal waren es nur mehr 300 km. Obwohl während der Nacht das Warmwasser aufgeheizt wurde, verließen wir den Platz ungebraust.
Heute war es die Etappe mit den langen Geraden. Also habe ich den Tempomat bei 90 km/h eingestellt und bin hinter den Lastern her gedüst.
Bald kamen wir bei Dunte im Kurland vorbei, was - wie jeder weiß - der Heimatort von Baron Münchhausen ist. Nachdem Besuch des Museums vor einigen Jahren schauten wir heute nur vorbei. Das lag auch daran, dass das Museum noch nicht für die Saison geöffnet hat.
Die Nicht-Mehr-Grenze Lettland und Estland war natürlich für mich ein gefundenes Fressen - kein Grenzerlebnis mehr, keine Grenzer, keine Kontrolle - ABER ein schöner Lost-Place, das alte Grenzgebäude.
Das Wetter war die Tage des Anreisens ziemlich ungemütlich, nicht wegen des Regens, sondern der Wind erwischte uns eiskalt (heute früh hatte es 0°, am Tag 8°). Kaum stieg ich aus dem Auto, musste Jacke und Haube her - gerade richtig für den 1. Mai.
Gegen 14:00 Uhr kamen wir bei unserem nächsten Campingplatz südlich von Tallinn an - immerhin waren es seit daheim 2030 km in 29:50 Stunden, bei 10 l/100 km Benzinverbrauch.
Auch hier hatten wir einen riesigen Campingplatz für uns (fast) allein.
Nach einem Mittagsschläfchen blieben wir nicht inaktiv. Mit dem Zug fuhren wir nach Tallinn (20 Minuten). Dort war direkt am Bahnhof ein riesiges Gebäude mit Geschäften aller Art (Markt am Baltischen Bahnhof) - kein Vergleich mit ähnlichen Einkaufszentren in Salzburg/Wien.
Ein kurzer Rundgang in der Altstadt endete in der “Fresszeile” im Markt.
Zurück beim Wohnwagen blieb uns nur die heftige Benutzung der warmen Dusche und ein kuscheliges Bett.

02.05.2023
Saue bei Tallinn
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Aufgewacht sind wir bei Regen und Kälte. Ich erwähne hier nur, dass ein saukalter Wind geht. Genau diese Wettersituation nutzte ich aus, um eine kleine Wanderrunde (1 Stunde) zu machen und einige Geocaches zu finden.
Als erstes habe ich die Fähre für morgen von Tallinn nach Helsinki gebucht - zuerst beim einer Fährenvergleichsplattform, dann dasselbe beim Fährenunternehmen direkt (das war doch um 50€ billiger).
Und auch den Campingplatz in Helsinki habe ich vorbestellt - was ich sonst nie mache. Und wie man sieht, auch bisher nicht notwendig, weil wir ja die einzigen an den Plätzen waren.
Und wieder ließen wir uns per Bahn (breite russische Normalspur 1520 mm) nach Tallinn liefern.
Und wieder lockte uns der Markt am Baltischen Bahnhof - Balti Jaama. Im Kleinstcafé Capetown mit 2 Tischen bekamen wir köstlichen Kaffee. Der Wirt - ein ehemaliger Schuldirektor der Europäischen Schule in Tallinn - erzählte, er stamme aus Kapstadt (was den Namen des Cafés erklärte). Natürlich war er auch schon in Imst bei Innsbruck für längere Zeit und da in den Diensten der SOS-Kinderdörfer tätig. Am Nachbartisch traf sich gerade eine Damen-Viererpartie. Wie sich herausstellte war es ein gemischtes International-Women-Meeting. Eine aus Moldawien, eine aus Portugal, Kapstadt. eine nette Unterhaltung entspann sich und ergab dann ein Foto.
Die Sonne schien und das bedeutet, rauf über die Stufen auf den Regierungshügel. Dort ist der Blick über die Stadt mit ihren Wehrtürmen beeindruckend. Im Hintergrund war der Fährenterminal zu sehen. Viele Türme und die roten Dächer sind die Wahrzeichen der Stadt, die auf Deutsch Reval heißt.
Der Dom und die orthodoxe Kirche wurden besucht und einige Kerzen gespendet. Der beginnende Regen trieb uns in die Unterstadt und in ein Palatschinkengasthaus. Ich genoss dabei eine gefüllte Palatschinke mit Käse und Knoblauch, was mich am Nachmittag etwas bedrückte -aber gut war es.
Den Weg zum Fährenterminal brachen wir wegen Regens und kaltem Wind ab und flüchteten in ein (ja, schon wieder) Café.
Und dann reichte es uns und ab marschierten wir zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Saue zum Campingplatz.

03.05.2023
Rastila
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Der Wind vom Vorabend wurde immer stärker und kälter. In der Nacht beutelte es den Wohnwagen ganz schön her. Und siehe da - am Morgen blauer Himmel, fast windstill - endlich.
Ein Frühstück mit Tee musste noch genossen werden. Heute stand die Überfahrt von Tallinn nach Helsinki am Programm. Um 10:30 Uhr war die Abfahrt. Daher sind wir brav um 08:00 von Saue weggefahren. Ist zwar etwas früh - dachten wir uns - aber dann im Morgenstau war es dann gut, einen Zeitpolster zu haben.
Dank meiner Fahrkünste waren wir aber dann doch 40 Minuten vor Checkin-Beginn vor dem Schranken. Die Zeit nutzte ich, um sämtliche (naja, nicht ganz sämtliche) Einrichtungen zu besichtigen. Trucker-Checkin, Brandungsbrecher, Toiletten, Ablauf des Trucker-Checkins.
Punkt 09:00 ging der Schranken auf und unser Checkin erfolgte per einfacher Kontrolle (nur mein QR-Code wurde gescannt). So gehts, wenn man am Vortag eingecheckt. Wenige PKWs, viele Trucks, kein Bus fuhren auf. Wir mit unserem Wohnwagen in den ersten Stock rauf.
Alles abgesperrt und dann drei Stockwerke hinauf in die Lounge. Eigentlich waren es 8 verschiedene Aufenthaltsbereiche. Gemütlich war es, weil wenige Leute mitfuhren. 2 Stunden ruhiges, windfreies Dahingleiten.
Runter von der Fähre erreichten wir nach 45 Minuten den Campingplatz Rastila. Helsinki ist die Stadt der Ampeln. Alle 100 m eine Ampel und die sind immer auf Rot gestellt - also grün losfahren - Rot stehen - grün losfahren usw.
Gegen die Kälte haben wir natürlich eine Heizung im Wohnwagen - das ist fein. Und ich habe auch 2 Gasflaschen mit. Doch eine ist gestern zu Ende gegangen (eigentlich der Inhalt). Die zweite kommt ab jetzt zum Einsatz. Um die leere Flasche füllen zu lassen fragte ich im Campingbüro nach - Hinweis auf Supermarkt und Tankstelle. Dort war natürlich nichts. Ein Anschlag am Campingplatz mit Hinweis auf die Firma Kippari-Caravan. Dort ist Baustelle, Hinweis auf weitere Tankstelle -Baustelle, Hinweis auf Werft - nix, Hinweis auf weitere Tankstelle und der hatte Gas. Aber nur riesige Flaschen (20 kg) statt für meine 5 kg. Also nichts und wieder nichts. Erkenntnis: “deutsche” (österreichische?) Gasflaschen haben andere Größen und ein anderes Gewinde. Dann bleibt nur noch die Hoffnung, dass es doch mal Maiwetter mit höheren Temperaturen geben wird (derzeit 8°).
Bezüglich Essen sind wir Feinspitze: am Schiff die lang ersehnten gerösteten Schwarzbrotsticks mit Knoblauch, dann zu Hause Schwarzbrot mit Frischkäse und dann noch ein gefrorenes und dann doch aufgebratenes Ei - wir sind wahre Feinschmecker.

04.05.2023
Helsinki
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Gleich am Morgen besorgten wir uns eine 3-Tageskarte für die Öffis. Die Metro fährt alle 6 Minuten und das flott. Bis zum Hauptbahnhof waren es dann 8 Stationen. Alle Beschriftungen sind zweisprachig, was bei uns zuerst Verwirrung erzeugte. Der Bahnhof ist ein monumentales Gebäude mit schöner Halle. In einigen Tagen wird er Ausgang für unsere Bahnfahrt sein. Neben einigen Kanaldeckeln (mit Helsinki drauf), leeren Straßencafés, zweisprachigen Straßennamen, massenweise herumliegender Elektroroller war (nicht schon wieder) der kalte Wind bemerkenswert. Dass es sogar schneite, erwähne ich nicht.
Am Marktplatz ist die Vanha kauppahalli (Kaufhalle), im Gegensatz zum Baltischen Markt in Tallinn ist das eine kleine Halle mit kleinen Geschäften. Einige Spezialitäten dort waren Elch-, Bär- und Rentiersalami (jeweils 17€). Das haben wir nicht ausprobiert.
An der Anlegestelle von Ausflugsschiffen erkundeten wir den Fahrplan für den morgigen Ausflug nach Suomenlinna. Die Uspenski-Kathedrale und der Helsingin tuomiokirkko (Dom) beeindruckten nicht.
Während wir froren, gab es einige Hartgesottene, die in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs waren.
Ein Problem hat sich heute super gelöst. Ich habe bei der Firma Kippari-Caravan Camping Gas angerufen, die ich gestern nicht gefunden hatte. Er hat natürlich(!) auch ‘deutsche’ Gasflaschen mit entsprechendem Anschluss. Also bin ich nichts wie hin und siehe da, er gab mir seine einzige gefüllte (deutsche) Gasflasche, die für mich passte. Es scheint, das Heizproblem hat sich damit erledigt.
Nach einer Mittagspause (mit gekochten Nudeln und Knackwurst und Salat) nahmen wir uns den Besuch auf der Zoo-Insel vor. Neben so erotischen Tieren wie Kakerlaken, Gundis (wie Hamster) gab es auch einen Chantaburinsammalsammakko zu sehen. Nordische Tiere (Ren, Elch, Bären) zu sehen war eigentlich unser Ziel, aber da waren nur wenige Rentiere.

05.05.2023
Helsinki
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Was tut man am Morgen? Natürlich Brausen und damit endlich die von der Haube niedergedrückten Haare aufzulockern. Damit stand dann einem Prominieren in der Innenstadt nichts mehr im Weg. Gleich aus der Metro gekommen stach uns (mir eigentlich nicht) das Kaufhaus Stockmann ins Auge. Laut partnerschaftlicher Aussage war es das Harrods von Helsinki und ist in jeder Mode-Schmarrn-Zeitung angeführt - was mir bisher entgangen ist.
Beeindruckend ist das schon, immerhin 5 Stockwerke und ganz oben eine große Spielzeugabteilung mit Holzmodellen von Flugzeug und Motorrad.
Dann entschlossen wir uns zur Festungsinsel Suomenlinna zu schippern. Alle 20 Minuten verkehrt die Fähre zur Insel und die Fahrkosten sind in unserer 3-Tageskarte inbegriffen.
Suomenlinna ist eine Festung auf mehreren Inseln. Die Befestigungen sind aus massivem Granit errichtet. Die Mauern beeindruckten uns gewaltig. Die Farben des Granits sind vielfältig. Wir sind Freunde von Steinmauern.
Teils unterirdische Gänge wurden in den Felsen gesprengt, überall stehen noch Kanonen und andere Schießgeräte herum.
Gegen Mittag war der Hunger zu groß und wir kehrten in eine Pizzeria ein. Von 16€ aufwärts waren die Preise und um 19€ gab es eine - wie sich das nachher leider herausstellte - vegane(!) Pizza. Wobei die vegane Wurst und der vegane Käse ein Graus waren, die vegane Tomaten, das vegane Mehl und das hoffentlich vegane Bier waren ok.
Danach war der Rundgang etwas leichter, vor allem da der Wind endlich nachgelassen hatte.
Überall waren die Weißwangengänse, die mächtig laut schnatterten. Dazu passte auch das Geschrei der Möwen.
In der Kirche (ja! IN der Kirche) fand ich dann auch den ersehnten Geocache.
Müde kehrten wir zur Fähre zurück, um dann in der Markthalle am Marktplatz noch sehr dunkles schwarzes Brot zu kaufen.
Am Abend feierte eine Zufallsbekanntschaft aus Dresden am Campingplatz seinen 70. Geburtstag, zu der wir dann in kleiner Runde (6 Personen) mit Rotkäppchen Sekt anstießen.

06.05.2023
Helsinki
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Der dritte Tag in Helsinki war dem Bummeln und dem Museum gewidmet. Ohne Ziel starteten wir in die Innenstadt zum Hauptbahnhof. Eine Sehenswürdigkeit ist die Felsenkirche. In einen Felsbuckel mitten in der Stadt wurde eine Kirche gegraben. Der Oberseite des Felsbuckels wird als Hundeausführungsfläche genutzt. Wir waren 1/2 Stunde dort und betrachteten die riesigen und doch gefälligen Wohnbauten. In dieser Zeit konnte ich 7 Hunde (mit Besitzer) zählen. Einige Hunde hatten mit mir eine Freude (und ich mit ihnen).
Nach einer Erholungspause im Café besuchten wir das Museum Ateneum. Die Ausstellung von Werken von Edelfelt (Albert Gustaf Aristides Edelfelt war ein finnlandschwedischer Maler und Graphiker) gehörte für uns zu den bisherigen Höhepunkten. Die Bilder sind so lebensnah. Daher habe ich auch mehrere Bilder davon im Album.
Da heute auch die Krönung von Charles III. stattfand, mussten wir am Tablet im Wohnwagen die Übertragung anschauen. Der Verzehr von Würschtln aus Salzburg gaben uns ein Hochgefühl für Würstl, Salzburg und ein bisschen auch CIII.
Um die 3-Tageskarte noch zu nutzen, fuhren wir aufs Geradewohl nach Koivusaari - dort war außer einem Yacht-Winterhafen, Yachtwerft, Yachtshop nur ein einsamer Geocache. Hier hatten wir auch das richtige Finnlandfeeling mit Blick auf Schären, Wald und Meer.

07.05.2023
Savonlinna
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Der Wohnwagen wurde jetzt für 3 Tage alleine gelassen. Eine große Runde im Osten Finnlands stand auf dem Programm.
Eine kleine Holzkirche in einem Dorf war unser erstes Ziel - Pukkilan kirkko. Leider war sie geschlossen, dafür studierten wir die Grabsteine auf dem Friedhof - kaum Blumenschmuck, Grabsteine aus Granit. Granit und Gneis - kaum andere Gesteine findet man hier.
Ganz in der Nähe bei einem Stauwerk rauschte der Bach (Fluss) durch einen kleinen Park. Das Wasser ist hier wegen des Gesteins braun gefärbt - wie es in Österreich im Mühlviertel bzw. in Böhmen ist.
Die Fahrt auf der Landstraße beeindruckte durch Wald, Wald und Wald. Birken, Fichten, Tannen, Föhren. Dazwischen weitläufige Anbauflächen, die Bauernhöfe mit einem Großgebäude und mehreren kleinen Hütten dazu.
Bald begann auch die Seenplatte, sodass wir neben der Straße Seen links und Seen rechts hatten - jedes Mal ein optischer Traum. Mir hat vor allem die Ruhe gefallen. Da hörte man nichts!
Die einzigartige Holz- und Kartonfabrik Verla ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe. Der Ziegelbau gefiel uns besonders gut. Jetzt ist es ein Museum.
Und wieder Wald, Wald, Wald. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, man ist über weite Strecken allein. Immer wieder tauchen die Warnschilder vor Elchen auf, sehen konnte wir (leider) keinen.
Mikkeli ist eine Kleinstadt mit großer Kirche. Dort konnten wir den Beginn einer Messe zur Verabschiedung des Pastors erleben. Danach war der Kaffee im Gastropub Eino notwendig.
Nach über 400 km erreichten wir unser Ziel in Savolinna. Hier galt der Festung Olivinlinna unser Interesse. Am Abend erkundeten wir in der untergehenden Sonne die Umgebung. Auf einer Felseninsel, die nur während des Tages per Pontonbrücke zugänglich ist, und die Form eines Seehundes hat, lagert diese massive Burg.
Aber vorher genießen wir die Nacht im Spa Casinhotel.

08.05.2023
Kotka
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Nach einem guten Frühstück in unserem Hotel starteten wir den Tag mit einem Spaziergang um eine der vielen Halbinseln mit immer wieder wunderbaren Ausblicken. Die Burg machte dann um 10:00 Uhr auf und schon strömten Besucher (auch Schulklassen) ins Gebäude. Gestern haben wir das von außen besichtigt und heute geht es hinein. Einige wenige größere Räume und viele kleine Kammern. Der Hof wird im Sommer als Festspielort genutzt, heuer Aida.
Unsere nächste Station war Richtung Süden Parrikale. Hier hat einer aus Beton über 500 Figuren in sämtlichen Yoga-Stellungen und anderer Art gestaltet. Viele haben echte Zähne und Glasaugen - was ein bisschen gruselig ausschaut.
In Imatra sind vorhandene Stromschnellen in ein Kraftwerk gepackt, aber daneben den ursprünglichen Flusslauf für allfälliges Wasserablassen belassen. So wird im Sommer die Sperre für die Schlucht für einen spektakuläre halbe Stunde geöffnet. Aber auch ohne Durchfluss ist die Stelle sehr beeindruckend.
Da die Strecke bis nach Hause (das bedeutet den Wohnwagen in Helsinki) noch sehr groß war, blieben wir noch eine Nacht in Kotka - einer der bedeutendsten Häfen Finnlands am Finnischen Meerbusen. Ganz am Ende einer Landzunge war unser Hotel. Natürlich wurde hier noch um die Halbinsel gewandert und der dortige Campingplatz mit Chalets besichtigt. Neben den Chalets waren in den Hüttchen auch jeweils eine Sauna mit Holzlagerhütten dort. Einige der Chalets hatten einseitig verspiegelte Wände, durch die man vom Bett aus in die Natur (Wald und Meer) genießen konnte.

09.05.2023
Helsinki
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Nach der Übernachtung in Kotka im Santalahti-Hotel waren wir für das Frühstück im Zentrum der Stadt zu früh dran. Daher lockte uns der Skulpturenpark mit seinen vielen Kunstvarianten. Solche Figuren erfreuen uns. Auch die Jugendstilgebäude sind immer eine Augenweide. Das Frühstück nahmen wir dann im Hesburger ein - das ist eine Kette, die überall auftritt und (für mich gleich) eine Assoziation mit (fiktiver) Cheeseburger herstellt.
Porvoo ist eine Stadt mit lieben alten Holzhäusern - beinahe wie in einem Freilichtmuseum. Die Kirche ist ein mächtiger Steinbau, dessen Mauerwerk mich natürlich fasziniert.
Nach der Rückkehr zum Wohnwagen gönnten wir uns nach der 500 km-Runde einen ruhigen Nachmittag. Wir gönnten uns nur einen kurzer Spaziergang.

10.05.2023
Helsinki
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Als begeisterte Bahnfahrer waren wir mit der Bahn nach Tampere /Tammerfors unterwegs. Die Fahrkarte mit Platzreservierung war online gebucht. Und schon saßen wir im oberen Stock und ließen die Landschaft an uns vorbeigleiten. 1 1/2 Stunden dauerte die Fahrt. Ein Spielabteil war für 3 Kinder während der Fahrt die Beschäftigung. Im Vorbeifahren begeisterte uns die Burg in Hämeenlinna. Am Ufer eines der vielen Gewässer steht die Burg mächtig da.
Tampere´ ist das Manchester von Finnland. Finlayson gründete eine Garnfabrik, Webereifabrik, Maschinenfabrik Werstas. Für Arbeiter wurden Siedlungen angelegt mit allen möglichen Einrichtungen. Das Ganze ist sehr gut in der heutigen Museumsfabrik dargestellt. Im Technikmuseum ist auch die Firma Nokia, die das Mobiltelefon entwickelt hat vertreten. Das erste Auto-Mobiltelefon war ein ganz schöner Kasten.
In den vielen großen Hallen sind jetzt viele Büros, Restaurants, Geschäfte angesiedelt.
Auch die Kathedrale der evangelisch-lutherischen Kirche punktete mit ihren Steinmauern und dem Innenschmuck.
In den 1980er Jahren waren die Mumins als Trickserie im Fernsehen. Diese von dem Finnen Tove Jansson erfundenen Figuren sind bei allen Finnen (lt. Auskunft bei der Kassa) beliebt. Diesen Figuren ist ein ganzes liebevoll gestaltetes Museum gewidmet.
Viele öffentliche Aufschriften, Hinweise, Wegweiser sind zweisprachig, je nach Gebiet zuerst finnisch, dann schwedisch oder umgekehrt. Wobei für uns das Schwedische sehr viel leichter zu verstehen ist. Auf alle Fälle sind in der finnischen Schrift massenweise Selbstlaute vorhanden - meinem Gefühl nach ist der Buchstabe a der häufigste. Unsere finnischen Wörter: Kiitos - Danke, Satama - Hafen, Keskus - Zentrum, Linna - Burg.
Ich habe (ohne Hilfe) ein FINNISCHES Sudoku fertiggestellt. Das ist wegen der Sprache nicht leicht.

11.05.2023
Pargas
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Nach 9 Nächten am Campingplatz in Helsinki haben wir heute unseren Stützpunkt gewechselt. Turku ist die zweite Großstadt im Süden Finnlands. Südlich davon haben wir den Campingplatz Solliden angefahren, wobei nicht ganz klar war, ob der offen ist (weder im Web noch in Prospekten war das ersichtlich). Der Platz war offen, der Empfang herzlich und die Stellplätze mitten im Wald über einer Bucht. Ruhig, wenig Wind - wir genossen die Wärme in der Sonne. Seit mehreren Tagen hat sich die Wind- und Temperatursituation dramatisch gebessert, sodass auch Haube und Jacke und teilweise auch Pullover nicht benutzt wurden.
Beim Einkauf im K-Supermarkt (es gibt auch den S-Supermarkt, auch den Lidl) studierte ich die Preise. Bier kostet 1 Liter 4,48 €, Milch 1,49´€, Käse günstig 1 kg um die 12€. 1 Flasche Chianti Classico 19,99€. Käse wird auch in großen 2-kg-Blöcken verkauft.

12.05.2023
Pargas
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So gut haben wir schon lange nicht mehr geschlafen - ist doch logisch, wenn nur 2 Camper am schönen Platz sind. Die erste Erkundung führet uns in den Ort Pargas - eine kleine Ortschaft, bei der am bedeutsamsten die Kreuzung mit S-Markt-K-Markt und Lidl und Tankstelle ist.
Aber nein - eine Kirche aus Steinen ist uns immer willkommen. Wunderbar diese dicken Steine, der Baustil, und hier auch das Innenleben der Kirche. Rund herum liegt ein großer Friedhof. Die Gräber haben niedrige Grabsteine, einige mit Blumen. Aber sehr einheitlich in ihrer Schlichtheit.
Eine Wanderung führte uns zu einem der größten Kalkabbaue in Finnland (1/4 des benötigten Kalks kommt von hier) in Pargas. Unglaublich weit ist das Land ausgehöhlt, so tief (tiefer als das daneben liegende Meer). Jeden Tag um 14:00 Uhr wird gesprengt. Das wird mit einem lauten Tuten angekündigt. Auf einen der beiden Aussichtspunkte führt eine 400-stufige Stiege - puuhhhh.
In einer ausgiebigen Mittagspause beschlossen wir, gleich mal an das Ende einer Inselkette zu fahren. Also gleich von Pargas über die Insel Stortervolandet, dort mit der Fähre auf die Insel Mielisholm über 2 kleine Inseln (diesmal mit Brücken) auf die Insel Attu bis zum Pargas Port. Dort endet die offizielle Straße. Das dortige Café hatte noch geschlossen - die Saison wird vorbereitet.
Wir hatten dann noch genug Eifer, um den Schärenhügel hinter dem Campingplatz zu durchstreifen. Die Felsbuckel sind mit trockenem Moos und Flechten oder gar nicht bewachsen und sehr gut zu gehen.

13.05.2023
Pargas
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Busfahrplan studiert. Rein in den Bus. (Linien 801) 5,50 € pro Person nach Turku (schwedisch Abo). Eine feine Busfahrt führte uns direkt zum Busbahnhof.
Und schon wieder strebten wir auf den Dom zu. Und noch gewaltiger als der in Tampere ist dieses Bauwerk. Am Vorplatz waren Zelte für ein Maifest aufgeschlagen. Am Nachmittag war da alles voller Leben.
Das Freilichtmuseum Luostarinmäki besteht aus Holzhäusern, welche im 18. und frühen 19. Jahrhundert erbaut wurden und an ihrem ursprünglichen Standort erhalten sind. Das Gebiet des Museums war das größte Gebiet, das 1827 von einem großen Stadtbrand nicht zerstört wurde. Lauter kleine Werkstätten - Uhrmacher, Tischler, Maler, Uhrmacher, Seiler, Kaufladen, Post waren da zu sehen. Wirklich bemerkenswert dieses Museum.
Nach dem Mittagessen in der Kaufhalle fuhren wir mit dem Stadtbus zur Burg Turkun Linna. Die Burg selbst war heute für den Prinzessinentag gerüstet. Eine besonders auf Kinder gerichtete Ausstellung über das Leben der Fürstin Catarina war traumhaft - so soll kindergerechtes Museum sein.
Hochzeitsfotos wurden im Schlosspark geschossen. Viele Prinzessinnen sind zur Prinzessinstunde ins Schloss gekommen. Mit diesen wurden in Gruppen getanzt, gezaubert und musiziert.
Und bald wartete der Bus auf die Rückfahrt mit uns.

14.05.2023
Pargas
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Mit dem Auto nach Norden. Das war wieder die Möglichkeit, die weite Landschaft in ihrer mit der Zeit Eintönigkeit zu genießen. Und Landschaft und Gegend gibt es sehr viel. Bei einem Bauernhof war mitten im Feld eine Gruppe aus Beton - ein Bauer mit 3 Pferden zieht den Flug, ein Fohlen geht hinten drein und die Bäuerin steht daneben. Eine nette Überraschung ist das.
Und wieder war eine Kirche ein wichtiger Punkt. Die Heiligkreuzkirche von Hattula ist wegen der Wandmalereien aus dem Mittelalter berühmt. Und es ist faszinierend, was da so an Bibelgeschichten dargestellt ist. Ein Taufbecken aus einem Baumstamm aus 1400 ist doch was Besonderes. Der daneben liegende Friedhof grenzt an einen See (wie so vieles in Südfinnland) - ist doch eine Premiumlage (:_).
Südlich davon ist die Burg Hämeenlinna eine der wenigen Ziegelbauten in Finnland. Von außen macht sie einen gewaltigen Eindruck, im Inneren ist nichts (oder kaum was) drin - im Gegensatz dazu die Turun Linna (Burg in Turku). Neben der Burg ist auch eine Kaserne als Militärmuseum angelegt - das ist für uns nicht interessant.
Bei der Rückfahrt fielen mit die mit Folien bedeckten Felder auf, die mit Sandsäcken befestigt waren.

15.05.2023
Sargas
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Pagres - Alön - Brücke - Stortervolandet - Brücke - Lilltervo - Brücke - Lillmajö - Fähre - Lillandet - Brücke - Biskopsö - Brücke - Storlandet - Fähre - Kyrklandet - Korpoström
Heute stand ein Teil der Archipelrundweges Saariston Rengastie (finnisch) bzw. Skärgaedens Ringväg (schwedisch) auf dem Programm. 8 Inseln und zwei Fähren wurden von uns besucht.
Der Schärenrundweg ist eine ca. 230 km lange Runde von Turku nach Süden über die Inseln, teils mit Fähren (einige zu bezahlen, einige gratis, einige nur im Sommer), teils mit Brücken, dann nach Westen und nach Norden bis zurück nach Turku.
Um von den Brücken die Landschaft zu genießen, parkten wir etwas abseits der Brücke (dort ist ja kein Platz) und marschierten auf die Brücke - natürlich gab es da immer wieder Fotos ab. Links und rechts erschienen die feschen Häuser - eins schmucker als das andere.
Die Fähren auf unserem Weg waren kostenlos und für Fahrzeuge aller Art gemacht (alle 15 oder 20 Minuten). Es gibt auch reine Personen (Fahrrad)-Fähren, die oft nur einige Male pro Tag fahren. Unsere Fähren sind mit Strom gefahren, am Anleger war eine Ladungsanlage.
In Nagu waren wir etwas enttäuscht, der als San Tropez angekündigte Ort erwies sich als kleines Dörfchen - alles war geschlossen => die Saison hat noch nicht begonnen.
In Korpo (Korpoo) fanden wir zumindest einen großen Parkplatz in der Mitte des Ortes vor mit einem offenen(!) Restaurant. Die Bierpreisliste findest du bei den Bildern. Aber gegessen haben wir sehr gut. Wasser, Milch, Saft, Knäckebrot, Butter, Salat, Kaffee und Torte waren beim Gesamtpreis drin.
Um noch wirklich ans Ende der Straße (ohne weiter mit einer Fähre) zu fahren, erreichten wir Korpoström, wo eine einfache Windmühle herumstand, einige Boote lagen dort und ein Herr, der uns aus dem Schatten heraus beobachtete, aber außer einem gemurmelten Gruß keine Reaktion zeigte, saß da.
Also zurück zu einer Rast an einer weiteren Bucht. Dort war das Restaurant geschlossen, der Surfbrett-(SUP)-Verleih noch im Winterschlaf, das Café daneben gerade beim Streichen der Terrasse - also alles fleißig beim Vorbereiten, aber eben noch geschlossen.
Und weil der Campingplatz so schön ist, ruhen wir uns jetzt aus. Es ist heiß in der Sonne, sonst hat es 23°, blauer Himmel.

16.05.2023
Pargas
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Heute ist es nach mehreren schönen Tagen bedeckt. Etwas regnet es, aber das macht uns nichts, denn heute fahren wir nach Rauma.
Unterwegs folgten wir dem Hinweis auf einen Aussichtsturm. Da das Land im Großen und Ganzen eben ist, sind erhöhte Standpunkte gefragt. Ein gemütlicher Wanderweg führte uns dann zu einem Aussichtsturm, der sich als Vogelbeobachtungsturm mit 3 m Höhe herausstellte. Vögel sahen wir keine,
Diese Stadt ist die drittälteste Stadt in Finnland. Sie besteht im Altstadtviertel durchgehend aus Holzhäusern und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Großteils sind diese Häuser belebt - in der Hauptstraße Kuninkaankatu Geschäfte. Suomisen pyörä (Fahrradgeschäft), Mantin Maailma (Geschenkartikel), Foto Tammelin, Pop-peli, Ruokapuoti Lumo (Supermarkt), R-Kioski Tori, Sali Lounge & Café, Kauppahuone Riveri, Westlook (Kleider), Beeda Boutique, Sydvest (Restaurant), Arispo (Kleider), Kontion kahvila (Café), Bar Hehku, Kauppatori (Marktplatz). Also alles, was im Alltag gebraucht wird. Am Rathaus ist die Zeitanzeige etwas verwirrend. Besonders fein sind die unterschiedlichen Farben der Häuser und die Machart. Ein Pferd steht als Skulptur im Park herum.

17.05.2023
Mariehamn
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Heute nehmen wir Abschied (so traurig ist es nicht, aber der Campingplatz war einfach schön). Rechtzeitig machen wir uns auf zur Fähre (bestellt 3 Tage vorher, 151 € inklusive Mittagessen). Natürlich geraten wir in den Morgenstau und gelangen dann aber nach einer halben Stunde Verspätung zum Hafen. Naja, und dort warteten wir eine Stunde, bis wir in die Fähre fahren konnten. Die Gasklappe im Wohnwagen musste offenbleiben und mit einem Klebesiegel versperrt werden. Die Fähre nach Stockholm bleibt in Aland stehen und genau dort wollen wir hin. LKWs fuhren rein im Erdgeschoss und auch im 1. Stock (natürlich heißt das dort Deck und nicht Stock). Alle die nach Aland wollten kamen ins Erdgeschoss zwischen den LKWs. Viele davon hatten auch einen Anhänger mit Booten mit - also das Boot fuhr mit Schiff.
Diese Finnswan hatte Decks - wir waren auf 3. Zum Lunch fuhren wir mit dem Lift in den 1. Stock. Dort gab es ein ausreichendes Buffet - damit war die erste Stunde der 5-stündigen Überfahrt schon vorbei. Also suchten wir uns ein ruhiges Eck mit großem Fenster. Von da aus hatten wir beste Sicht. Mit meiner Kartenapp Mapy.cz (ja, ich mache hier bewusst Werbung dafür) auf dem Tablet verfolgte ich den Weg des Schiffes - ob der Kapitän richtig fährt.
Und da hatte ich Zeit die unterschiedlichen Schären zu studieren - manche nur Felsen, manche mit Felsen nur unter Wasser, manche mit Wald, nur ganz wenige mit Hütten/Häusern. Und bevor einem zu langweilig wird, versucht man sich an den Seezeichen um Interpretation. Aber das sind halt Kenntnisse, die man nur mit Bootsführerschein hat. Die Leuchttürme waren nur 2 m hohe Türmchen. So einen richtigen wie im Bilderbuch haben wir nicht gesehen.
In Långnäs auf Åland angekommen waren bis zum Campingplatz in Mariehamn noch 30 km zu fahren - und das auf rotem Asphalt.
Wohnwagen hingestellt (da waren noch 4 andere Camper), ein kleiner Einkauf und dann ab ins Bett.
Und ich habe noch nie erwähnt, wie es mit dem Geocachen in Finnland gegangen ist - 62 waren es im 48. Land, in dem ich cache.

18.05.2023
Mariehamn
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Nachdem es 2 Tage geregnet hat und bewölkt war, schien heute um 05:00 Uhr die Sonne vom blauen Himmel. Aber dafür war es ganz schön kalt und ein kalter Wind ging - also auch nicht das Wahre.
Also im Anorak und mit Haube durch die leere Fußgängerzone - es war ja Christi Himmelfahrt. Die Buchstabensuche für einen Geocache war fast erfolgreich - ein Aufwärmen war bei den geschlossenen Cafés leider nicht möglich. Daher zurück zum Wohnwagen.
Der Eindruck von Mariehamn - der Hauptstadt von Aland - auf uns war der einen Kurstadt - große Parkanlagen, fesche Häuser. Aland ist ein autonomer Teil Finnlands mit großem Anteil an schwedischer Bevölkerung. Die Aufschriften sind fast nur mehr schwedisch - und das ist leichter zu interpretieren als das Finnische. Für mich ist das Besondere, weil Aland eigene Autokennzeichen und eine eigene Internet-Kennung .ax hat, Besondere Kanaldeckel habe ich erst einen aber ohne Namen gefunden.
Nur 30 km waren es bis zur einzigen Burg auf Aland. Kastelholm war - natürlich wie die meisten Burgen - beeindruckend. Innen ist es weitgehend leer, aber mit neu eingebauten Stufen kommt man auch auf die höchsten Stellen der Burg.
Gleich daneben ist ein Freilichtmuseum - und ein solches ist bei uns immer einen Besuch wert. Neben Mühlen, Stallgebäuden waren auch Wohngebäude mit eingerichteten Zimmern zu sehen. Auch ein kleines Gefängnismuseum mit 4 Zellen für je 1 - 4 Personen waren zu besichtigen. Das Gefängnis war bis 1975 in Betrieb.
Bei der Rückfahrt fiel uns das Café “Uffe på berget” auf wegen des danebenstehenden Aussichtsturms. Natürlich musste ich da rauf - das Café war geschlossen (schwedisch: stängd).
Ein Spaziergang am Meer entlang führte uns zu einer Halbinsel mit Badestrand und einem WC-Häuschen.

19.05.2023
Mariehamn
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Auch heute wanderten wir östlich von Mariehamn auf einer Halbinsel, auf der im 1. Weltkrieg die Russen die Abwehrbatterie Kungsö batteri gebaut hatten. Auf dem Batteriehügel Kungsö gibt es eine 2 km lange gepflasterte russische Militärstraße und ein Kasernengelände einer russischen Küstenbatterie, die 1916–1918 auf dem Gipfel des Dalsberg-Hügels errichtet wurde. Die Batterie war Teil einer größeren Verteidigungslinie, die sich von Åland im Norden bis nach Hiiumaa und Saaremaa in Estland erstreckte. Die Straße ist gesprengt worden und nur die die Steintrümmer blieben liegen. Vom dortigen Aussichtsturm hat man eine wunderschöne Aussicht. Und ich habe immer eine Freude an den Flechten über den Felsen.
Auf dem Weg von Mariehamn nach Storby auf der Insel Eckerö ging es nicht ohne Steinmauern, ob Hausmauern, Kirchenmauern, Friedhofsmauern.
Die Vorbereitungen für einen der höchsten Feiertage - dem Mittsommer zur Sommersonnenwende im Juni - laufen schön. Es werden die Mittsommerstange (midsommarstång) aufgestellt. Dieser werden schön geschmückt vorbereitet und dann aufgestellt - ähnlich unseren Maibäumen.
Ganz am Ende der Straße ist ein Fährhafen nach Schweden.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen lösten wir das Problem mit den kalten Nächten. Die Tage sind jetzt immer sehr warm - kurzes Hemd, am Abend und in der Nacht wird es dann schon recht kühl. Auf Anregung eines Campers haben wir uns einen elektrischen Heizlüfter gekauft - und jetzt am Abend kommt er bereits zum Einsatz.
Und zum Schluss marschierten wir noch durch die “Getreidegasse” in Mariehamn. Eine Eisbude, ein Straßenkünstler mit riesigen Seifenblasen und eine Musikkapelle erfreuten uns. Besonders war der Abmarsch der Musikkapelle, vor allem, weil sie einen uns sehr bekannten Marsch spielten (Wien bleibt Wien). - siehe dazu das Video.

20.05.2023
Stockholm
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Zum Abschied von Aland gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang. Die Fähre war vor 3 Tagen gebucht worden. Vom Campingplatz zum Hafen (Hamn) waren es nur wenige Kilometer (eigentlich nur 1,5 km). Da wir (wie üblich) sehr früh da waren, standen wir noch vor verschlossenen Toren - die Fähre war aber schon da. Daneben lieg gerade ein Schiff von National Geographics aus.
Kurz vor Abfahrt bekamen wir zwischen Autobussen im Unterdeck unseren Platz.
Jetzt standen uns 7,5 Stunden Fährenfahrt bevor. Als erstes ein Rundgang durch das Schiff In Deck 7 und 8 mit den unterschiedlichen Restaurants, Cafés und Bars, die alle noch geschlossen hatten. Auf Deck 5, 6, 9, 10 waren Kabinen für die Fahrgäste. Die Fähre war schon während der Nacht von Helsinki nach Marienhamn gekommen. Wir waren nur Zusteiger.
Also was tun? Als erstes wurde die Zeitung von daheim (Salzburger Nachrichten) gelesen. Dann bin ich auf Deck 12 rauf und habe den Fahrtwind genossen und vor allem auch die Aussicht auf die vielen Inseln. Da gibt es immer was zu sehen. Ungelöst bleibt die Frage: Was machen die Menschen eigentlich da? Wahrscheinlich fragen sich diese dort auch andererseits: Was machen eigentlich die Menschen, die im Gebirge wohnen?
Irgendwann ist dann das erste Restaurant fürs Frühstück aufgegangen und da waren da wieder viele Leute. Der Duty-Free-Shop, das Casino machte auf. Glückspielautomaten gab es viele - laut Information der Landschaftsverwaltung Aland werden mit dem Steuergeld aus dem Glückspiel die Vereine und Sportaktivitäten der Jugend auf Aland gefördert.
Zum Mittagessen waren auf einmal wieder Hunderte Menschen an Bord (die hatten alle in den Kabinen übernaschtet) und mit Platzreservierung bei der Buchung hatte man auch einen fixen Tisch.
Und dann begann schon die Einfahrt in den Hafen von Stockholm. Lange war der Weg durch die Schärenlandschaft.
Pünktlich um 14:00 Uhr wurden die Tore geöffnet und wir wurden aus dem Schiffsbauch entlassen und steuerten den Campingplatz an. Bei diesem waren wir schon mehrere Tage bei unserer Schwedenreise vor einigen Jahren.
Im Thai-Restaurant am Campingplatz beendeten wir bei Bier und Reis und Gemüse und Fleischstückchen den heutigen gemütlichen Tag.

21.05.2023
Stockholm
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Wenn wir schon in Schweden sind, dann gehört Stockholm zur Pflicht. Die Stadt fasziniert uns. Am Morgen machten wir uns vom Campingplatz Bredäng zur Haltestelle der U-Bahn/Metro, die hier Tunnelbana heißt und mit einem großen T gekennzeichnet wird. Da ich auf der App der SL (Stockholm Lines) das passende ermäßigte Ticket für Pensioneers (Einzelfahrt 26 SEK statt 39 SEK = 2,28 € statt 3,42€) nicht fand und die Dame im Schalter auch in der App nicht fündig wurde, bekamen wir ein Papierticket ausgedruckt (gilt 75 Minuten).
Sonntagmorgen in der Gamla Stan - da ist es ruhig, wenig Leute unterwegs. Die ideale Zeit, um einige Geocaches zu finden. Hier hat mich gefreut, dass auf einer Kreuzung in der Fußgängerzone ein kleines (wahrscheinlich unbewohntes) Vogelhaus hoch oben auf der Ampel thronte. Der dazugehörige Cache war dann schnell gefunden.
Am Stortorget war dann Kaffee und Kanelbullar fällig. AN einer Hauskante ist eine Kanonenkugel eingemauert. Gegenüber wurde im ersten Stock von innen die Außenfenster geputzt - schaute waghalsig aus. Dann erschienen Reisegruppen mit ihren Führern.
Die richtige Zeit, um zum Königsschloss zu marschieren. Und dort wurde auch marschiert. Neben einer großen Wachablöse mit Musik wird hier stündlich(?) eine kleine Wachablöse ohne Musik zelebriert. Dazu gibt es bei den Bildern den Film. Di Kanonen am Yttre borggarden sind am Rohr mit Pflaster zugeklebt. Eigentlich ist es kein Pflaster, sondern die schwedische Flagge.
Auch schwedische Militärkennzeichen konnte ich dort fotografieren.
Eine nette Idee fand ich auch, dass Papierkörbe (Abfallkübel) mit einer Metallplakette versehen sind, auf der die Stadtverwaltung den Spendern des Kübels dankt.
Die Anlage der Stadt mit mehreren Buchten bedingt eine große Anzahl von Schiffsanlegestellen. Ausflugsschiffe in jeder Richtung sind dort angekündigt.
Unser Ziel war die Museumsinsel Skansen, auf der sich neben einem Freilichtmuseum (wir lieben diese) auch ein Tiergarten, Vergnügungspark (Tivoli), Picknickplätze, Buden sämtlicher Art befinden.
Unser kleiner Hunger führte uns zu einer Bude, die Grillwürstchen verkaufte (meines hieß Strongman), die aber, ...naja ...
Endlich konnten wir auch drei Elche und 2 Rentiere sehen, auf die auf den Straßen immer wieder hingewiesen wird.
Nach einem Eis im schönen Bercellipark (es gab nur Vanille und kein Zitroneneis) benutzten wir die Tunnelbana wieder zurück zum Wohnwagen.
Und wieder wurde das Thairestaurant am Campingplatz besucht.

22.05.2023
Trelleborg
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Heute früh auf - zusammengepackt - geht schon recht flott - 640 km - Abfahrt 06:30 Uhr - Stockholm - Trelleborg Ankunft 16:30 mit Pausen zum Geocachen.
48. Staat - Finnland 62 Geocaches
49. Staat - Aland 14 Geocaches
Schweden von 94 auf 103 Geocaches

Des passt

24.05.2023
Bei Ribbeck
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Um 05:00 Uhr muntergeworden , gerade richtig, um die Fähre um 07:00 Uhr zu erreichen - 4 km zur Fähre.
Dann 6 Stunden Fährenfahrt - genau da beginnt es zu regnen. In Rostock runter (es regnet wieder). Dann noch 200 km bis zum heutigen Campingplatz im Havelland in der Nähe von Ribbeck.

Dazu das Gedicht von Theodor Fontane

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit

Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.

Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

25.05.2023
Erlangen
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Campingplatz Rangau - immer wieder von uns genutzt auf dem Weg in den Süden oder Norden.
2 Tage beenden diese Reise.
Danke für's Mitlesen und die Rückmeldungen aus Norden, Osten, Süden😊

25.05.2023
Daheim
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Gerade heimgekommen, finde ich einen Trahviteade nr. 223023073949, ausgestellt am 03.05.2023 in Jöhvi.
Öigusrikkumise eest määratud hoiatutrahv: Liiklusseadus §262 p.1 alusel: XX.00 €
Tja...






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