Geocaching in Portugal 2023

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04.03.2023
Faro
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Und wieder geht es zu einer kleinen Geocacher-Reise auf die Iberischen Halbinsel. Nach Gibraltar und Andorra besuchen wir (mit S) das "linke untere" Eck - den südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands. Dieser Landstreifen heißt auch Algarve. Und wie immer ist diese Jahreszeit Anfang März nicht unbedingt Badesaison, und das ist auch gut so. Und trotzdem habe ich die Badehose eingepackt - wer weiß??!!
Von Wien aus düsten wir direkt nach Faro.
Zumindest war das der Plan. Das Flugzeug füllte sich mit den Passagieren und dann “boarding completed”. Danach war 1/2 Stunde nichts mehr. Auf einmal hieß es das Flugzeug hat einen kleinen Fehler, wir müssen raus. Also alle raus, ein zweites Flugzeug wurde herbeigeführt - alles wieder rein, Gepäck umladen und mit 2 1/2 h Verspätung starteten wir doch nach Faro. Naja, bei der Reise nach Andorra war das Mietauto kaputt und heute das Flugzeug.
Dafür war die Anmietung des VW Taigo schnell erledigt. Und dann waren noch die 120 km nach Sagres am Ende von Europa (deren es ja viele gibt) zu meistern. Als erstes musste auch der Lebensmittelvorrat beim Lidl beschafft werden.

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Fisch wurde in überraschend vielen Varianten angeboten. Auch der Stockfisch gabs hier.
Im kleinen Dorf Vila de Bispo gabs für uns das passende zu tun - endlich die ersten portugiesischen Geocaches. Am Dorfplatz fanden wir mehrere Denkmäler - Kunstwerke.

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In der Nähe war eine Kapelle der Mutter von Guadalupe, die mit ihrem roten Sandstein ein beeindruckendes Bauwerk ist.

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Obwohl wir spät dran waren (Flieger) konnte wir doch noch auf der Nebenstraße die untergehende Sonne genießen.

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In Sagres (gesprochen Sagresch) ist unser Hotel - eine Ferienwohnungsanlage, ideal gelegen für die nächsten 2 Tage.

05.03.2023
Sagres
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Um halb sechs waren wir munter, der Morgen und die Sonne ließen noch auf sich warten. Der Kapselkaffe in der Ferienwohnung war naja. Daher machten wir uns auf in die nächste Bar (da war eh nur 1 offen). Da fanden wir gleich Anschluss an die dort scheinbar wohnenden Biertrinker (und das am Sonntagmorgen).

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Sie sprachen perfekt portugiesisch und ein bisschen Englisch - das waren die Grundlagen für eine intensive Diskussion über den Sinn, am Sontag Morgen in der Bar zu sein. Ob wir Surfer wären, konnten wir verneinen und mit dem Geocaching ernteten wir nur Nichtverständnis.
Uns nutzte der Aufenthalt in der Bar, weil es in der Zwischenzeit hell geworden war - ideal, um unsere gestrige Arbeit fortzusetzen.
Als erstes wurde ein erschlossenes Wohngebiet mit Kanal, Straßenbeleuchtung, Gehsteigen, Parzellierungen besucht.

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Das Seltsame war, dass es nur wenige Häuser dort gab, zwei davon waren fertig und bewohnt. Die anderen waren Bauruinen. [Zitat von https://www.publico.pt/ aus 2005: Der umstrittenste Fall ist die Urbanisation Esparregueiras, die sich neben der Zufahrtsstraße zum Cabo de São Vicente befindet. Die Kleingartenanlage mit etwa zweihundert Wohnungen profitiert von einer Genehmigung aus den 1980er Jahren, wird aber aufgegeben.
Einige der wenigen gebauten Häuser haben eingestürzte Dächer und die Infrastruktur ist degradiert]. So Lost Places sind immer interessant. Ein funktionsloser Wasserhahn stellte sich als Versteck für einen Cache heraus.
Ein langer Spaziergang (1 Stunde) führte uns durch die anschließenden Wiesen und Waldflächen. Auf roter Erde marschierten wir diese Runde ab - leider begann es zu regnen.

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Das wirkte sich auf unsere Schuhe so aus, dass die feuchte lehmige Erde mit bis zu 4 cm hohen Stollen an den Sohlen pickte - na ja, gemütlich war das nicht zum Gehen. Ein Läufer kam uns mit seiner Hundemeute entgegen. Ingesamt war er mit 7 Hunden unterwegs, die natürlich (freundlich) bellend auf uns zu liefen. Als ausgesprochener Hundefreund ließ ich das Geschnuppere über mich ergehen. Der Herr (hieß der Fernando?) sammelte herrenlose Hunde ein und zog sie groß. Nach kurzem Wissensaustausch joggte er weiter und die Hunde hintendrein.

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Ob das so Hunde sind, die dann in den heimischen Gefielden der Touristen Aufnahme finden? ("Ich habe mir einen zugelaufenen Hund aus Spanien/Portugal) mit nach Hause genommen – er war ja soo lieb”).
Immer wieder tauchten wir ins Gestrüpp, um an unsere Trophäen zu kommen.

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In unserem Morgencafé (diesmal ohne Stammkunden) machten wir uns fit für den 2. Teil von heute.
Gegen 11 Uhr war es Zeit mit dem Linienbus nach Cabo Sao Vicente zu fahren. Der dort (in den Reiseführern gepriesene) “Letzte Bratwurst von Amerika”-Stand war um diese Jahreszeit nicht in Betrieb. Also packten wir unsere Jause aus und untersuchten die Festung.

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Leider konnte man nur außen herumgehen. Beeindruckend ist die Höhe der Klippen.

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Ca. 60 m geht es da nach unten und damit ist das Meer unzugänglich, bzw. es ist gefährlich da unten schwimmen zu wollen. Runterstürzen ist auch nicht anzuraten. Nur in wenigen Buchten gibt es einen Sandstrand.
Die Busstrecke war 5 km. Der Rückweg entlang der Klippen streckte sich dann auf 12 km.

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Aber es war beeindruckend, immer wieder in die Tiefe schauen zu können, den Wellen zuzuschauen. Die Brandung war teilweise bis zu 15 m hoch.

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Der Wanderweg führte entlang der einzelnen Buchten ins Land und wieder zu den Klippen hinaus.

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Welche Ausformungen von Gesteinen, Meereshöhlen, Brandungen, Wellen waren da zu sehen. Anstrengend war auch das Gehen auf diesem Weg, da ein richtiger Wanderweg nicht angelegt war. Teilweise scharfe Steine, dann wieder Sand (das war eh angenehm), immer wieder die Macchie dazwischen.div align=center>
mehr BilderDie Algarve ist ein Surferparadies. Das ist nur in wenigen von oben zugänglichen Sandbuchten möglich. Die Wellen und vor allem die Strömung ist hier nicht zu unterschätzen. S ließ es sich nicht nehmen (in Badehose!) runter in die Bucht und dann ins Wasser zu tauchen.

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Es war sehr frisch und er bemerkte die Strömung stark, sodass sich seine Frühjahrserfrischung auf wenige Sekunden belief.
Etwas müde kamen wir zurück nach Sagres, vorbei an einem Pottery Store, das mit seinen bunten Tellerwänden angenehm anzuschauen war.

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Nach 7 Stunden (jaja, das ist lang, aber wir hatten ja neben dem Wandern auch etwas zu arbeiten) gelangten wir zurück nach Sagres. Dort war es dann Zeit für Bier und Pizza.

06.03.2023
Sagres
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Nachdem wir gestern früh schlafen gegangen sind (ja!!! Um 20:30 Uhr), waren wir wieder früh munter 05:00 bzw. 05:30 Uhr. Unsere Lebensmittelvorräte (Gemüse, Obst, Wurst, Käse, Brot) führten wir der Bestimmung zu, dann war es hell genug, um zum Café aufzubrechen. Unser Stammcafé (da waren wir am Tag vorher 2x) hatte geschlossen. Im Espresso (neben der gestrigen Pizzeria) fanden wir, was wir wünschten. expresso und was Süßes. Da es inzwischen auch regnete, war das recht angenehm im Trockenen zu sitzen. Aber dann hieß es, weiter geocachen. Zurück zum Leuchtturm per Auto (VW Taigo) bei Cabo Vicente, dort fanden wir das Museum, das wir benötigten, geschlossen.

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Im Gegensatz zu gestern war es regnerisch und stürmisch und nebelig. Man konnte wenig sehen.

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Aber nichts destotrotz fanden sich einige Wohnmobile ein. Auf den großen Parkplätzen lässt es sich angenehm ruhen in ihren fahrbaren Unterkünften.
Das Wetter sollte uns nicht abhalten, einen weiteren Spaziergang zu absolvieren - wieder durch Weideflächen und etwas Wald, aber auch durch die Vororte der Stadt. Wobei bei einem solche Kleinstadterl wie Sagres von Vorort zu sprechen, eher unpassend ist.
Da wir gestern alle Felsvorsprünge abgegangen waren, erklommen wir heute den letzten im Osten von Sagres (gesprochen Sagresch). Dort fanden wir auch eine Dose in einem kleinen Holz-Leuchtturm.

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Heute war durch Regen und Wind das Meer aufgewühlt - wir konnten uns kaum sattsehen.
Der Regen trieb uns danach zum Trocknen ins Espresso, dort wieder einen Espresso und gleich voreilend das Mittagessen (Lasagne, Frühlingssalat, Pannacotta und Brownie) einzunehmen.
Um 09:30 sperrte die Festung Sagres auf und wir setzten zum Endspurt an. Im großen Freigelände gab es einen Rundgang.

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Dieser führte zum Ponta de Sagres - hier wieder ein südlichster Punkt.

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Und immer wieder schaut man ins Meer und denkt sich dabei, dass da drüben nichts mehr bis nach Amerika ist. Der Geograph in mir sagte natürlich, da gibt es ja noch die Azoren und irgendwo auch Madeira und viel Fisch dazwischen. Da fällt mir nur ein: “Das Meer, unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 2023. Dies sind die Abenteuer ...” (Zitat ist gestohlen und angepasst).
Auf dem Gelände gibt es ein Loch im Felsen, das trichterförmig nach unten geht, man sieht das Meer zwar nicht, aber man hört es gewaltig rauschen.

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Das Meer hat sich unter dem Felsen bis zu einem senkrechten Schlot vorgearbeitet. Wenn die Wellen (und solche gab es heute viele) in die Höhle hereinschlagen, wird die dort befindliche Luft durch den Schlot nach oben gedrückt.
Ein zweites Loch nach unten ist in einem Labyrinthbau eingeschlossen. Hier kann man am Gitter auf dem Schlot draufstehen und hört die Wellen schlagen, den Wind von unten kommen - aber auch wird ein eindeutiger Gestank von abgestandenem Meerwasser mitserviert.

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Dann wurde es Zeit, nach Faro zurückzufahren. Mit unserem Mietwagen war es eine Freude. Beim Flughafenhotel wurde das Gepäck abgelegen, der Wagen getankt und zurückgeben (288 km gefahren, gefühlte 30 km zu Fuß). Noch zwei Caches zum Abschluss und ab in die Heia.
Damit geht ein Kurzausflug in dieses Eck Europas zu Ende.
Fazit: Solche Gewaltcacherrunden sind eine(!) Möglichkeit, sich zu beschäftigen. Das ist zwar ab und zu nett. Aber es gibt auch Geocaches, mit denen ich mich 2 oder mehr Jahre beschäftige. Z.B. in Wien gibt es eine Bildersuche, für deren Lösung wir 4 Wienaufenthalte, viele Cafébesuche, viele Kilometer und gefühlte tausende Suchaktionen brauchten, da kommt dann Freude auf, wenn man dann das Finale findet.

07.03.2023
Faro
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Nach 2 1/2 Tagen intensivsten Hobby-Arbeiten ist es schon wieder aus. Zurück in Faro beim Flughafenhotel haben wir unsere Obst-Gemüse-Käse-Schinken-Wasser-Abendessen im Zimmer genossen.
Heute um 1/2 6 auf, eine kleine xxx-Runde gemacht (hören wir eigentlich nie auf???) und zum Flughafen.
Mir gefällt der Werbespruch in Cabo de Sao Vicente “Here starts Europe” und nicht wie im Prospekt “Das Ende von Europa” – eine andere Sichtweise.

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Damit ist das Ende einer Reise zugleich der Anfang der nächsten Reise - HUURRRAAAA.




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