Geocaching in Griechenland 2021

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14.11.2021
Daheim
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Die Vorbereitungen für diese Geocacherreise nach Chalkidike laufen schon seit 1 Jahr.
Im Dezember 2020 war der Flug von Wien nach Thessaloniki mit Fluglinie A gebucht. Kurz davor wurde er von der Fluglinie A abgesagt. Im Jänner nahm ich den nächsten Anlauf mit Fluglinie B - Absage durch die Fluglinie. Auch der Termin im Februar wurde von der Fluglinie B abgesagt., ebenso der Termin im März. Nächster Anlauf bei Fluglinie B im November 2021 ergab eine Verlegung des Rückfluges. Daher wieder eine Buchung bei Fluglinie A.
Endlich scheint es loszugehen. Die administrativen Vorgaben bestehen seitens der Fluglinie (Hochladen der Impfbestätigungen) und des Staates (PLF Passagier-Lokalisierungsfaktor-Formular).
Hotel und Mietwagen sind bestellt. Das Wetter verspricht mit 15°-20° erfreulich zu werden.
Damit steht einem erfreulichen Geocachen nichts im Wege.

06.11.2021
Neo Rysio
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Diesmal reise ich mit großem Gepäck - 20-kg-Koffer. Ein großer Teil macht dabei das technische Equipment aus. Navi, Ladegeräte, Akkus, Kabel, Reiselaptop (aus dem Jahre 2011), Tablet, Ersatzdosen für Geocaches, Ersatzlogstreifen, Travelbugs, Spiegel, Magnetgreifer. Der Platz reichte noch für den üblichen Reisebedarf. Da ich nicht zum Baden hinfahre, habe ich auch das Badehöslein zu Hause gelassen. Vermutlich ist im November nur mehr wenig touristischer Betrieb.
Zum Flugpreis: bei Fluglinie A kostet Wien - Thessaloniki 4,99 € und umgekehrt 14,99 €. Also ein Schnäppchen. NUR... man darf nur ein kleines Täschchen (gerade für den Laptop) mitnehmen. Mein Koffer machte mit 44,90 € pro Richtung einen gehörigen Aufschlag aus. So machte der Gesamtpreis (ich habe mir den Sitzplatz auch ausgesucht - je 6,00 €) 120,00 € aus.

06.11.2021
Neu Rysio
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Die Anfahrt zum Flughafen per Bahn war angenehm wie immer. Und genau nach der Gepäcksaufgabe lösten sich bei meinen Turnschuhen (ja ich habe Turnschuhe und nicht Leakers oder sonst wie) beide Sohlen halb ab.
Also zum Gate, in den Flieger mit klappenden Sohlen - irgendwie komisch.
In Thessaloniki wurde das PLF-Formular, der Personalausweis und der Grüne Pass kontrolliert.
Da ich der letzte war, kam ich auch zur Gepäcksausgabe zuletzt - mein Koffer fuhr einsam herum, alle anderen waren schon weg.
Der Herr von der Autovermietung wartete schon auf mich, führte mich zum Büro, übergab mir nach 2 Unterschriften den Autoschlüssel, sperrte zu und zischte ab. Ich musste erst den Wagen adaptieren (Sitz einrichten, Navi anschließen, Koffer umpacken) und fuhr dann los. Da aber mit dem Büroabschließen auch die Alarmanlage aktiviert wurde, ging die Armanlage am Bürohaus los, als ich abfuhr. Mir war das wurscht, ich machte mich aus dem Staub.
Im Hotel war auch alles klar und dann ab ins Bett.



06.11.2021
Neoi Rysio
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Nachtrag zum Flug. Ich habe immer mein GPS mitlaufen, damit ich sehe, wo wir drüber fliegen. An der Grenze nach Griechenland sprang die Zeit am Display punktgenau 1 Stunde vor - beeindruckend das mitzuerleben.
Zum heutigen Tag: Im Dunklen zum Frühstück, im Hellen und Nebel bin ich losgefahren. Mit Hilfe des Navis (das ich sehr schätze) nahm ich die Halbinsel Sinthonia in Angriff. Das ist die mittlere der 3 Chalkidike-Halbinselfinger.
Der erste Geocache war eine Dose bei einem Lost Place. Das sind Gebäude, die nicht mehr genutzt werden und daher verfallen und von der Natur langsam wieder in Besitz genommen wird. Eine Burg, die mal ein Kinderspielparadies war, verfällt, war diesmal mein Suchgebiet.
Die Küste entlang sind lauter Sommertouristenorte, wobei es ganz wenig Orte gibt, sondern eine endlose Kette von Hotelanlagen. Und die sind derzeit tot. Kein Restaurant, keine Bar, kein Geschäft ist offen. Nur einige Supermärkte an der Hauptstraße sind offen.
Einer hat sich den Kreml aus Moskau in klein nachgebaut. Und meine Turnschuhe finden einen passenden Müll-Container.
Am Strand findet man Reste aus der Saison (Sonnenschirm, Luftmatratze, Flossen, Schlapfen).
Danach tauchte ich in die Olivenwelt ein. Die ganze Ebene ist voll von Bäumen. Die Oliven sind alle geerntet.
Einige große dunkle Oliven liegen auf der Straße. Zuerst habe ich an Zwetschken (Pflaumen) gedacht. Aber eine habe ich gekostet - war aber für mich ungenießbar. Die Olivenbäume werden nach dem Ernten zugeschnitten. Zwei afghanische Arbeiter machten diese anstrengende Arbeit bei einem Kloster.

Die Sträucher, die teilweise blühen sind belagert von summenden Bienen. Und genau die werden genutzt. Hunderte von Bienenstöcken sind entlang der Wege, der Straßen und sonst wo aufgestellt - ein lautes Summen zeugt von intensiver Honigproduktion.
Überall gibt es die kleinen Marterl, Kirchen-Gedenkmodelle, die Segen von oben bringen sollen. Sie erinnern mich an die Geisterhäuschen im Buddhismus.
Klöster selber sind ja immer Oasen der Ruhe, der Sauberkeit und Besinnung. Katzen fühlen sich dort wohl.
Meine heutige Jause (damit Mittag- und Abendessen zugleich) bestand aus Käse, Wasser und Brot (naja so ein Schaumgummigebäck).
An der Südspitze der Halbinsel angekommen (Porto Koufo) fand ich einen netten Ferienort, der eine wohnliche Siedlung darstellt, auch mit Burgruine. Ein Gitter für diese (sinnlosen) Liebesschlösser gab es auch, aber da waren nur verrostete Dinger drauf.
Wie gefährlich Geocachen sein kann, erkennt man, dass ich von einer Stabheuschrecke attackiert wurde. Dieses 12 cm lange Getier kroch mir in meinen Kragen. Ich habe überlebt und die Heuschrecke auch!
Leider konnte ich den südlichsten Cache nicht aufsuchen, da ein Wassergraben (1 m tief) mir im Wege floss. Und da ich (siehe ganz erster Eintrag) keine Badehose mithatte, ließ ich es bleiben. Schade.
Beim Rückweg auf der östlichen Seite der Halbinsel kamen mir riesigen Ziegenherden entgehen.
Natürlich musste der Verkehr warten. Der Verkehr, das war ich, denn die meiste Zeit war ich alleine unterwegs.

17.11.2021
Daheim
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Aber der interessanteste Teil kam erst später am Nachmittag. Die Halbinsel nördlich von Kalamitsi ist ein großflächiger Lost Place.

Die Beschreibung dazu lautet:
“Geisterstadt - Dieser Cache führt dich zu einer ECHTEN Geisterstadt: einem riesigen verlorenen Ort in der Nähe von Sarti. Finde den Cache und du wirst sehen...
Ein tolles neues Siedlungsgebiet - Die Europäische Union hat das Projekt gefördert, hier ein neues Siedlungsgebiet zu errichten. Sie bauten Straßen, legten Gehwege an, bauten Brücken, ein komplettes Entwässerungssystem und die Stromkabel für die Stromversorgung des gesamten Areals. Als die EU die Zahlung einstellte, brachen sie das Siedlungsprojekt ab und so ist noch nie jemand in diese neue Stadt gezogen. Dies ist eine "Geisterstadt ohne Geister", aber mit sehr schöner Aussicht!”

Dabei handelt es sich um das Kriaritsi-Project.
Und so gibt es asphaltierte Strassen mit Randsteinen, verfallende Straßen, zugewehte Straßen, Stromverteilerkästen, Kanaldeckel (mit Kanal darunter), Brücken ohne Anschluss. Also eine Stadt, in der man die Häuser entfernt hat, bzw. die nie gebaut wurden. Heute wird das weitläufige Gebiet von Ziegenherden genutzt.

07.11.2021
Tagarades
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Wieder früh bin ich losgezogen. Heute war der dritte Finger Athos dran. Heute war auch der Tag der Wandercaches, das sind solche, die nur zu Fuß erreichbar sind, bis zu 1 Stunde waren pro Cache notwendig.
Auf der Autobahn fuhr ich an Thessaloniki vorbei nach Norden um schnell nach Osten zu kommen. Entlang des Koroniasees kam ich nach Nymfopetra. Ziel waren die Nymfopetres.
Das sind Salzsäulen, die aus überhitzten Fontänen geothermischer Flüssigkeit geformt wurden und recht spektakulär ausschauen.
Entlang des großen Volvi-Sees - von dem ich nichts außer Nebel sah - war eine historische Ölmühle bei Megali Volvi mein Ziel.
Das Auto ließ ich zurück, um dann zu Fuß auf einer breiten Erdautobahn dorthin zu kommen.
Links und rechts waren Herbstzeitlosen, Zyklamen und trockene Macchie. Ich vermeinte auch Enzian zu sehen.
Doch bei genauerer Betrachtung erwiesen sich diese als Schrottpatronen. Damit war auch klar - die breite Straße war für Jäger angelegt, die mit ihren geländetauglichen Verkehrsmitteln mitten in den Wald fahren müssen.
Ein Rastplatz mit großen Platanen und kleiner Kapelle und einer Imbissbude verlockte mich.
Die Kapelle war offen, die Platanen gaben ihren Geocache frei, aber die Imbissbude, auf die ich hoffte, hatte gerade Ruhepause.
Bei der Kirche Agia Maria in Rentina war der Gottesdienst im Gange. Da ich für den Cache eine eingravierte Jahreszahl an der Kirchentür benötigte, nahm ich vor der Tür - unterstützt von mehreren Lautsprechern - teil, wo schon eine Dame mit dem Handy beschäftigt war. Auch eine Kerze für meine Familie habe ich gespendet.
Der Erfolg stellte sich prompt ein, die Jahreszahl war gefunden.
Gleich in der Nähe in Rentina befindet sich auf einem Hügel (1/2 Stunden Aufstieg) eine Burgruine, deren Geheimnisse ich aufdeckte.
Der Weg hinauf war zum großen Teil durch eine Schottermure zerstört. Mitten durch den Wald war der Schotter gekommen.

Nach Stavros begann die engere Küstenstrecke. Die Straßen sind recht gut und breit angelegt, meist 90 km/h-Limit, aber auch bald 50er Beschränkung. Die Kurvenradien sind angenehm. Aber dafür gibt es ordentlich viele davon.
Bei Olympiada ist die Küste eine Steilküste mit gewaltigen Granitblöcken. Diese sind aber recht weich, der Griesabrieb ist auch mit der Hand machbar. Das hat zur Folge, dass viel grobkörniger Sand die Strände bildet.

Gedenkstätten bei Ierissos (hier eine Erinnerung an 1821, Griechische Revolution) sind immer wieder Besuchen von Geocachern ausgesetzt.

Bei einer touristischen Großsiedlung findet auch Alexander der Große sein Pferd. Alexander der Große ist mit ein Grund, warum der Staat FYROM (former Yugoslav Republic of Macedonia) seit 2018 Nordmakedonien heißt. Nordmakedonien und die griechische Provinz Makedonien bestehen auf die Zugehörigkeit von Alexander zu ihrem Gebiet.
Und hier beweist sich wieder wie gefährlich Geocache ist. Ich hebe den Stein auf, sehe die Dose und darauf eine Schlange. Schnell habe ich den Stein wieder fallen lassen und einen Stock genommen und Stein und Schlange zu bewegen. Den (nicht stattgefundenen) Angriff des Schlängeleins habe ich meisterhaft abgewehrt. Am Ende hat die Dose, die Schlange und ich überlebt.
Der nördliche Teil diese Halbinsel ist “normales Griechenland”, der südliche und auch größere Teil gehört zur Mönchsrepublik Athos. Athos ist zugleich der höchste Berg auf Chalkidike (2033m). Zitat: “Der Berg Athos ist eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer Souveränität in Griechenland.” Wikipedia. Nur Männer dürfen als “Pilger” ins Land. Wenn man gewisse Regeln einhält und die maximal erlaubte Besucherzahl noch nicht ausgeschöpft ist, wird man problemlos als „Pilger“ anerkannt. [Die Klöster am Berg Athos sind nicht mit den Meteora-Klöstern im Pindos-Gebirge verwechseln.]
An der Grenze bei Ouranopouli befindet sich eine Jausenstation, die Klosterruine Zygou und schließlich eine Mauer mit verschlossenem Gittertor und eine großen Schild “Grenze des heiligen Berges Athos, Zugang nur von Ouranoupolis per Schiff nach Daphne Karyes. Überschreitung der Grenze ist illegal...”. Also blieb mir nichts übrig als sehnsüchtig über die Mauer ins “Paradies” zu schauen.
Ganz in der Nähe gab es dann noch ein altertümliches Aquädukt - eigentlich 1 Bogen, der ziemlich neu ausschaut und mit Stahlseilen zusammengehalten wird.
Der heutige Tag war auch der Tag der Hunde und Katzen. In jedem Dorf sonnten, kollerten Hunde mitten auf der Straße herum, manchmal in Rudeln, manchmal allein.
In Ouranoupolis habe ich mir mein heutiges Essen zugeführt - Spaghetti, denn gefüllte Paprika (mmmhhh!) gab es nicht mehr.
Der Turm in Ouranoupolis ist beeindruckend und beinhaltet ein Museum.

Da es langsam dunkel wurde, erklomm ich (das Auto mit mir) einen mitten im Gebirge (nahe der Passstraße) liegenden Cache. Durch goldgelbbraun gefärbte Buchenwälder kurvte ich nach oben.
Nach 15 km Bergfahrt erreichte ich die Taverne Sogrambros. Zitat: “Die vielleicht außergewöhnlichste, griechische Gastronomie Sogambros findet man im Gebirge des Holomondas auf der Chalkidiki. Der inzwischen weit über die Grenzen von Griechenland hinaus bekannte Inhaber Harilaos (der Sogambros), seine Frau und sein Bouzouki spielender Sohn Christos, führen seit Anbeginn dieses unverkennbare Waldlokal.” Den Besuch der Taverne musste ich auf Grund der kommenden Dunkelheit verschieben. Jetzt ging es noch 30 km auf großteils trockenem Buchenlaubstraßen bergab.


08.11.2021
Daheim
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Heute war die westliche Halbinsel Kassandra mein “Arbeitsgebiet”. Etwas zu früh bin ich zum Hotelfrühstück gekommen (erst ab 07:00 Uhr). Aber was solls, das Tageslicht muss genutzt werden.
Und schon wieder stand ein Wandercache zu dem großen Kreuz bei Nea Moudiana auf dem Programm. Zwischen den hier unvermeidlichen Olivenbäumen marschierte ich munter dorthin. Offensichtlich ist der Platz am Hügel Treffpunkt von Jugendlichen, das sich an den Getränkerückständen zeigte.
Müllmännern schaue ich gerne zu, sie blockieren rigoros die Straße, schubsen Mülltonnen herum, bewundernswert. Ich nutzte das gleich aus, meine von zu Hause als Reiselektüre mitgebrachten Kleinformatzeitungen nur teilweise gelesen zu entsorgen. Der linke Müllmann nahm sie mir ab, blätterte kurz durch und warf die Zeitungen in den Wagen.
Die Halbinsel Kassandra ist durch einen Kanal getrennt, also eine Insel.
Wieder am Strand zeigten sich wieder die Reste des Sommers, einsame Sonnenschirme wie Pilze, einsame verrottende Boote (auch als Cacheversteck verwendet).

Ein weiterer Wandercache führten mich in die einsame Dünenlandschaften des Naturparks Eli Neas Fokaias, in dem auch wilde Hunde herumlungerten, auch eine Herde kleiner Schweinchen mit ihrer Sau unterwegs waren.
In der Stille dieser Wälder roch es stark nach Honig, Bienen summten. Bei Bäumen wurden die Rinden angeschnitten und in die Wunde Plastiksäcke gehängt, in die das Harz floss - ein unbeschreiblich guter Duft!
Der anstrengendste Wandercache war "Halkidiki Hills” bei Pefkochori. Lächerliche 2 km vom Dorfplatz aus - das wäre leicht zu machen. Hoch oben thronte auf dem Berg eine Sendeanlage. Das wird wohl nicht das Ziel sein! Mit dem Auto kam ich gar nicht weit, der Weg war sehr schlecht, also zu Fuß weiter - ich nenne es ja Wandercache. Bei einer Gabelung nahm ich die mir am sinnvollsten erscheinende Variante - es waren ja nur mehr 400m.
Aber 400m in waagrechter Richtung. Zweimal wollte ich aufgeben und als “unversucht” belassen. Aber nein, durch kratzige Sträucher erahnte ich einen Weg (naja, Weg war übertrieben), einen Steig, der mich zu einer betonierten Straße führte, die den anderen Weg bei der Abzweigung gewesen wäre. Oje, aber macht nichts, ich war oben nach 1 1/2 Stunden, fand die Dose im Dickicht und wählte als Rückweg die Betonstrasse.
Der Beton war einfach hingegossen und nicht geglättet worden, aber so ist es halt. Nach 2 Stunden war ich wieder unten - und glücklich.
Weitere Ziel heute waren eine Vielzahl von Kirchen, Kapellen, die allesamt geschlossen waren.
Am Weg zu Südspitze der Halbinsel kam ich bei Paliori bei einem Bauern vorbei, der mit Frau und Sohn einen Olivenbaum aberntete.
Unter dem Baum war eine große Plane aufgelegt, Der Sohn stand im Baum, schnitt Äste ab und warf sie nach unten. Die Eltern hieben mit den Ästen auf den Boden und die Oliven grün, braun und schwarz sammelten sich dort. Der Sohn im Baum hatte eine lange Stange mit einer Art Propeller (ca. 40 cm groß), um auch weit abstehenden Ästen die Früchte abzunehmen.
Endlich war auch das südliche Ende der offiziellen Straße erreicht.
Eine Kapelle (was sonst) mit der unvermeidlichen griechischen Flagge stand da - und ein großes Wohnmobilgefährt aus Hamburg.
Ein trockengelegtes Schiff machte das beeindruckende Flair vollständig.

Überall gab es Urlaubssiedlungen auch in Hanglagen.
Hier kann ich mir gar nicht vorstellen, wie man als Urlauber in diesen Häusern urlaubt. Zum Strand ist es oft weit zu gehen - zu fahren bietet sie aus Mangel an strandnahen Parkplätzen nicht an. Zur Versorgung muss man schon weit zum nächsten Einkaufsmarkt fahren. Da sind dann Resorts, Villages, Palaces, Spas besser dran, denn die haben Restaurants und Geschäfte in ihrer Anlage.
Zum Schluss stand wieder ein Wandercache am Programm. In Mavrobara gibt es in den Bergen einen Teich (See, Gewässer), in dem wild lebende Schildkröten hausen. Also zuerst bin ich die ersten 2 Kilometer eine sehr staubige, steile Straße hinter einem Betonlaster nachgefahren. Der Rest der Strecke zum Ausgangspunkt der Wanderung war dann asphaltiert, aber asphaltiert ist nicht immer asphaltiert.
Zur 2-stündigen Wanderung rüstete ich mich mit Wasser, Käse, Kefir und Baguette aus. Ganz allein marschierte ich in unglaublich ruhiger Umgebung zu diesem Teich.

Dort bin ich 1 Stunde gesessen und habe gewartet. Aber leider hat sich keine der Viecher gezeigt, sodass ich die Schildkröte auf der Informationstafel fotografiert habe.

Bevor es dunkel wurde, musste ich noch zu einem kalten Brunnen, bei dem aus 2 Gesichtern angenehm kühles Wasser floss, das muss im Sommer ja ein Traum sein. Ich habe auf alle Fälle im November meine Hände gekühlt und einige Schlucke genossen.

Zur Coronalage: In Geschäften, Tankstellen, Gasthäusern haben alle Masken auf - ich natürlich auch meine FFP2. Der Grüne Pass (ich bin 2x geimpft) wird anerkannt, zusätzlich habe ich heute einen Selbsttest gemacht. Das Positive daran war, dass der Test negativ war!!
Woher bekommt man eines der vielen Gebetshäuschen? Natürlich aus dem Baumarkt.

09.11.2021
Tagarades
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Heute machte ich noch die nähere Umgebung im Süden Thessalonikis unsicher. Beim Frühstück erkundete ich den Unterschied des Stadtnamens Saloniki (= allgemeine Umgangssprache) und Thessaloniki (= “hochgriechisch”).
Die Umgebung hier ist hügelig und soll an mehreren Stellen gute Ausblicke auf den Flughafen bieten - an einigen solche Airport-Views habe ich natürlich auch Caches (unter anderem auch einen seltsamen Schuhcache) gefunden - oder auch nicht gefunden. Heute habe ich einige nicht finden können.
Ich freu mich immer, wenn ich Kinder mit Schultaschen in Richtung Schule stapfen sehe. Das Gedränge der elterlichen Fahrzeuge vor Schulen ist doch überall gleich. Gestern habe ich in einem kleinen Dorf gerade zur Zeit des Kindergarten-/Unterrichtsendes das Schulgasserl durchfahren. Es wimmelte von Schüler und Müttern und blödsinnig geparkten Autos. Aber es ist doch ein Bild, das mich an meine langjährige Arbeitszeit erinnert. Ich mag das. Natürlich gibt es auch Schulbusse in Orange.
Ein weiterer Aussichtspunkt war ein hübscher Wald bei Plagiari (naja, Wald nenn ich das nicht, aber ein Park).
Mit schlanken Zypressen war er beeindruckend. Aber solche schönen Plätze (manche nennen das “Kraftplätze”) sind natürlich kräftig genutzt als Picknickstellen, was sich immer mit einer Vielzahl an Verlassenschaften zeigt. Schade. Hier war unter der Dose ein Ringelwurm, der sich durch meine Tätigkeit nicht beeindrucken ließ.
Bei dem Tanklaster mit den vielen Röhren, der vor sich hin rostet wurde ich fündig, aber nur in Bezug auf Wespennester.
Der heutige Wandertag führte mich zum Naturschutzgebiet Epanomi, das einen Spitz hinaus in Meer hat (Kap Epanomi). Also nix mit dem Auto hinfahren, sondern drei Kilometer zu Fuß im Sand.
Also machte ich mich auf und erkannte bald - Naturschutz heißt offenbar, dass Fischer mit ihren Autos zum Strand fahren dürfen, dort Hütten für ihre Gerätschaften bauen. Aber ich stapfte (macht nichts, tu ich eh gern). Bei einem Schiffwrack kam ich vorbei [Warum “rosten Wracks” immer “vor sich hin”? tun die nichts anderes?].
Ziemlich am Ende stand eine Wand mit Fenster - angesprayt und mit Cache. Natürlich musste ich genau den Spitz (der sich eigentlich als Rund herausstellte) aufsuchen, das macht sich auf der Karte so schön “genau da war ich”. Ach ja, auch ein Öltank lag herum und rostete...
In Michaniona erwartete ich eine mächtige orthodoxe Kirche, die erst 1975 erbaut worden war.

Wie immer hielt ich mich an das von der Aufpasserin geforderte Fotografierverbot im Inneren.

Und Kerzen habe ich auch gespendet.
Überrascht war ich als ich bei Nea Kerasia einen Bunker aus dem 2. Weltkrieg fand. Bei einem aufgelassenen Campingplatz, der sich auf archäologischen Gebiet befand, derzeit aber als Müllhalde genutzt wird, kam ich an die Küste. Und auf einmal stand ich an einem Abbruch und merkte, dass ich auf einer 60 m hohen Klippe stand.
Schafe und Ziegen beobachteten mich, während der dazugehörige Hirte mit seinem Handy mit Lia bildtelefonierte. Das weiß ich, weil ich mich mit ihm unterhalten habe, er mich aber an seine im Whatsapp zu sehende Lia verwies, die mich auf Englisch begrüßte.
Auch Katzen und Hunde waren wieder ein Thema. Die meisten Hunde auf der Straße schauen so ängstlich drein, bellen trauen sie sich nur, wenn sie Hofhunde sind und hinter sicheren Gartenzäunen hervorbellen können.
Ein Linienbus kurvte zwischen einigen auf der Straße liegenden Kunden herum (ohne sie Anzuhupen - was ich ab und zu gemacht habe, aber nichts genutzt hat).
In Pereia fand ich einen Küstenort vor, viele Restaurants waren offen, am Strand waren Tische gedeckt und auch besetzt - so das schaut das Leben der Einheimischen nach der Saison aus - gemütlich.

Auf der Straße nach Thessaloniki wurde die 3-spurige Straße wegen einer Kirche kurz auf 2 Spuren beengt - aber wahrscheinlich ist es umgekehrt, zuerst war die Kirche und dann die Straße.

Ein letztes Ziel war eine Thermenanlage. Diese war außer Betrieb - die Badehäuser ausgeräumt, Fenster zerschlagen, Das Tauchbecken war zwar da, aber eher trockengelegt.



10.11.2021
Daheim
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Das Hotel hat ein Schwimmbecken (auf Griechisch „pool“). Und das kostet 5€. Genau die hab ich mir sparen wollen und die Badehose nicht mitgenommen :-)
Tage der Rückreise- Zusammenräumen war angesagt.
Ich hatte ja einige Nichtfunde und da der Flieger erst spät am Abend abflog, hatte ich noch genügend Zeit, “aufzuräumen”.
Zuerst die 50km (oder warens 70) nach Nikiti, einem Fremdenverkehrsort am Handwurzelknochen von Sithonia. Südlich der Hauptstraße sind die touristischen Einrichtung. Nördlich der Straße ist es ein idyllischer und sehr gepflegter Ort mit Heimatmuseum.
Dieses war schon geschlossen, aber der Ausblick war besonders da die Sonne herauskam, aufmunternd. Das kann man sich anschauen.
Vorher hatte ich noch idyllische Plätze am Strand und einen sehr feinen Platz am Fluss Chavrias, der überraschend viel Wasser führt (im Gegensatz zu vielen trockenen Flussbetten).



Das Kloster Agia Anastasia bekam auch noch Besuch von mir - Klöster und Kirchen und Kapellen habe ich jetzt mal genug gesehen - manchmal auch besucht und Kerzen gespendet.

Zurück fuhr ich nochmal an die Steilküste und dann zum Abschluss an den Stadtrand von Thessaloniki.
Und ganz zum Schluss war ich endlich ordentlich essen: Salat und Susukakia - das hat mir geschmeckt.
Und noch ganz zum Schluss habe ich das Auto zurückgebracht, Gepäck (19 kg) aufgegeben, gewartet, meinen um 6€ gebuchten Platz eingenommen (ich hatte als einziger im vollen Flieger neben mir den Platz frei), raus in Wien, rein in die Bahn, rein ins Hotel (erst um 1/2 1Uhr), rein ins Bett.

Was mir sonst noch untergekommen ist:
- “Ermilia Olives” - hier wird offensichtlich Olivenöl in rauen Mengen bzw. Fässern produziert
- 68 Geocaches habe ich gefunden
- 1400 km habe ich dafür gebraucht
- Die Netzabdeckung für mein Smartphone (das mir einen Hotspot für Tablet und Laptop aufmachte) war ausgezeichnet - fast keine Funklöcher
- Ampeln haben 100 m vorher Vorampeln, die bei Rot der Hauptampel gelb blinken, damit man nicht rasend schnell auf die Autoschlange auffährt
- Tankstellen gibt es hunderttausende (1 Liter Super 95 ca. 1,75€)
- Verkehrszeichen, Wegweiser, Hauswände - alles was es zum Beschmieren gibt, ist mehrfach beschmiert. Bei den Wegweisern ist es oft total unleserlich. Auch die Geschwindigkeitsbeschränkungen sind oft unkenntlich.
- Vor mir war ein LKW mit 3 Raketen am Anhänger - wozu? Weiß ich nicht, wahrscheinlich bin ich dann doch zu gefährlich unterwegs gewesen
- Während der Rotphase der Ampel jonglierten 2 Junge Burschen, nicht ohne am Ende die Autoschlange abzuklappern und Bakschisch abzuholen




Vorher


 

Nachher