Berlin - Königsberg 1994
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Vorplanung:
  • Die Stadt Königsberg (auf russisch „Kaliningrad“, in cyrillisch gerade noch lesbar) liegt an einer besonderen Stelle in Europa.
  • Das Gebiet um die Stadt gehört zu Russland.
  • Das Mutterland liegt 450 km entfernt.
  • Umgeben wird diese Insel von Polen und Litauen.
  • Bis vor wenigen Jahren war Königsberg eine verbotene Stadt.
  • Außerdem war ja Königsberg die große Stadt in Ostpreußen.
  • Königsberg war ein Ziel der vertriebenen Protestanten aus dem Salzburger Raum.
Das waren Gründe genug, um mir diese Stadt anzuschauen.
Da Russland wahrscheinlich trotz Glasnost nicht so einfach zu bereisen sein würde, hatte ich mich schriftlich bei der Russischen Botschaft in Wien über Reisemöglichkeiten (allein, mit dem Fahrrad, unbestimmter Einreisetermin) erkundigt. Ich wurde von diesem an das Reisebüro Intourist in Wien verwiesen.
Bei Intourist wurde klar gestellt: Ich brauche ein Visum, dieses bekomme ich nur, wenn ich eine Hotelbuchung (die natürlich über Intourist zu haben ist) oder eine Einladung aus Königsberg vorweisen könne. An der Grenze Polen / Russland ist kein Visum erhältlich.
Da ich niemanden in Königsberg kannte, ließ ich mir ein Hotelzimmer buchen. Zur Auswahl gab es zwei Hotels (Hotel Kaliningrad 1000,- S pro Nacht, Hotel Duna 960,- S pro Nacht). Ich wählte das billigere und erhielt das Visum (3 Fotos, 470,- S + Schnellbearbeitungszuschlag 250,- S für 4 Tage Bearbeitung) für Mittwoch auf Donnerstag.
Bei der Ausstellung des Visums mußte ich auch die Grenzübertrittstelle, an der ich einzureisen gedachte, angeben. Die auf meiner Straßenkarte (von 1993) angegebene Straßenverbindung von Elbing (in Nordpolen östlich von Danzig) bestand nicht. Als ich das Visum erhielt, bekam ich die Auskunft, dass ich über Litauen einzureisen habe.
Die Strecke über Litauen nach Königsberg beträgt 200 km. Die müßte ich am Mittwoch hinfahren und am Donnerstag zurückfahren (mein Visum war ja nur für die beiden Tage gültig und eine zweite Nacht in Königsberg konnte und wollte ich mir nicht leisten). Da rückte mein Ziel „Königsberg“ weit in die Ferne, denn 200 km am Mittwoch und 200 km am Donnerstag wären notfalls zu schaffen, aber dann bliebe in Königsberg wirklich keine Zeit mehr. Natürlich brauchte man auch für Litauen ein Visum, das auch an der Grenze erhältlich ist.
Ich dachte schon daran, meine „Königsberg-Ausgaben“ als Verlust abschreiben zu können (ca. 2000,- S), nahm mir aber doch vor, auf alle Fälle zur Grenze Polen / Russland bei dem auf meiner Karte eingezeichneten Grenzübergang zu fahren und dort mein Glück zu versuchen.
Mittwoch, 13. Juli 1994, Donnerstag, 14. Juli 1994
Um 20.18 Uhr Abfahrt von Salzburg über München nach Berlin - Lichtenberg. Um 8.38 Uhr in Lichtenberg angekommen. Das Fahrrad habe ich wie immer eine Woche vorher weggeschickt, aber diesmal ...
Geplant war: 8.38 Uhr an in Lichtenberg und mit dem Zug nach Anklam und dort um 13.00 Uhr los mit dem Rad.
Tatsache: Am Fahrradschalter erfuhr ich: "Das Fahrrad ist als internationales Gepäck am Bahnhof Berlin Hauptbahnhof, mit der S-Bahn nur 4 Stationen." Ich fahre zum Berlin - Hauptbahnhof, das Fahrrad war nicht da. Der nächste Radtransport kam um 16.00 Uhr. Naja!
Ich lieh mir ein Fahrrad und fuhr in der Berliner Innenstadt herum - irgendetwas musste ich ja tun und Städte kennenlernen ist immer gut.
Natürlich war mein Rad um 16.00 Uhr auch nicht da. (Ebenfalls um 18.00 Uhr nicht).
Gott sei Dank habe ich in Berlin sehr nette Verwandte, bei denen ich nächtigen konnte (Jürgen und Ute wollten gerade an diesem Abend auf Urlaub fahre, verschoben es aber dankenswerter Weise um eine Nacht).
Freitag, 15. Juli 1994
Am Berliner Hauptbahnhof gab es ein Büro, das Fahrten nach Königsberg (in der Nacht nach Königsberg, 1 Tag in Königsberg, am Abend wieder zurück inkl. Visum ) anbot.
Dort erfuhr ich, dass über Elbing eine Bahnverbindung nach Königsberg besteht. Es erwachte Hoffnung in mir, daß ich eventuell per Bahn die 120 km von Elbing nach Königsberg zurücklegen könnte.
Um 10.00 Uhr war das Fahrrad noch nicht da. Ich spazierte den KU-Damm rauf und runter, war im Tiergarten, am Alexanderplatz, Görlitzer Bahnhof  und in Museen (Pergamon-Museum!!).
Ich fragte dann nochmal in Lichtenberg nach und siehe da, mein Rad war schon lange da, der ....... von Bahnbeamten hatte am Vortag nicht nachgeschaut. Hinein in den nächsten Zug nach Anklam und dort um 21.00 Uhr ins Hotel Anklam (65 DM).
Samstag, 16. Juli 1994
Endlich durfte ich Radfahren. Anklam - Ziethen - Usedom - Zirchov. Dort wollte ich laut meiner Karte Richtung Kamminke (Grenzübergang) fahren, aber leider, die Karte (Ravenstein-Verlag, Polen) stimmte nicht. Daher radelte ich dann nach Ahlbeck und nach Swinemünde (PL).
Vor der Grenze war eine lange Kolonne wartender deutscher Urlauber und Hunderte von Fußgängern. Alle wollten in Swinemünde billig einkaufen. Eigentlich ein trauriger Anblick, wie die "reichen" Deutschen ins Billigland fuhren, um dort abzusahnen. (Aber Österreich - Tschechien bzw. Ungarn bzw. Slowakei ist ähnlich).
Von Swinemünde fuhr ich in überraschend hügeliger Dünenwaldlandschaft über Miedzydroje - Wiselka - Miedzywodzie nach Dziwnowek. Am Strand machte ich Mittagspause. Weiter über Lukecin - Rewal - Ledzin nach Trzebiatow (Trepow).
 In der Rastpause besichtigte ich dort die Kirche und bestieg den Turm. Eine schöne Aussicht auf das Pommersche Land belohnte meine Mühe.
Heiß war es weiter auf dem Weg nach Kolberg (Hotel Scanpol 900.000 Zloty = 450 S, ca. 65 DM). Ein gutes Abendessen beendete meine Tagestour
Tageskilometer: 172
Sonntag, 17. Juli 1994
In Kolberg war das Frühstücksbuffet berauschend. Ein kurzer Ausflug zum Strand (gepflegt wie an der Adria) war der Start zur Tagestour. Bis Koszalin (Köslin - nichtssagend) gings immer bergauf, bergab. Aber dann fuhr ich flott bis Slupsk (=Stolp - sehr anheimelnd).
 
Die Nahrungsmittelversorgung war bestens. Trotz Sonntag waren die Geschäfte offen. Das Angebot war ausreichend. Immer wieder trank ich polnischen Ribisel-, Johannisbeer-Saft. Die Verpackung dieser Säfte kam aus meiner Heimat (PKL-Saalfelden im Pinzgau). Die Früchte wuchsen neben der Straße in Ribisel-Strauch-Feldern.
Viele HH-Autos (Hamburger) waren auf dem Weg nach Danzig. Benzin kostete ca. 5,- S (0,70 DM) pro Liter.
Ab Köslin viel Rückenwind.
Um 18.00 Uhr kam ich in Lebork (Lauenburg) an. Das Hotel war einfach, aber ok. Lauenburg hat eine nette Häuserzeile und einen schönen Park.
Tageskilometer: 176

Montag, 18. Juli 1994
 
Endlose Alleen
Gleich um 6.00 Uhr startete ich los über Weiherowo - Gdynia - Sopot nach Danzig.
Ein Rundgang durch die Altstadt erfreute mein Auge und mein Herz - da muss man hin und ich sowieso noch einmal!
In Danzig neben dem Mariendom war auch ein Büro das Tagesausflüge nach Königsberg mit dem Boot anbot. Sie konnten mir auch keine genaue Auskunft über den Grenzübergang geben.
Ab dort hatte ich einen der schrecklichsten Gegenwinde über die Weichsel nach Elblag (manchmal nur 6 km/h möglich). Im Hotel "Zulawy" finde ich bequeme Unterkunft. Und sofort bin ich zum Bahnhof, um die beiden Russland-Tage zu planen.
Die Planung für den nächsten Tag (die Fahrt nach Russland - Königsberg) fiel auf Grund der falschen Karte um. Ich wollte eigentlich über Braniewo und Mamonovo nach Königsberg fahren (ca. 120 km). Aber die Karte stimmte auch diesmal nicht - kein Straßen-Grenzübergang - nur per Bahn möglich.
Tageskilometer: 145

Dienstag, 19. Juli 1994
 
Ich schreib mir gleich den Rückzug auf. Wie ich später merke, war das sehr weise (is eh klar!).
Es fuhr 1 Zug pro Tag von Gdynia - Elblag - Königsberg (Kaliningrad).
Fahrplan:      Elblag 8.15 Uhr - Königsberg 13.30 Uhr (über 5 Stunden Fahrzeit)
                    Königsberg 17.12 Uhr - Elblag - 20.45 Uhr (Fahrzeit 3 1/2 Stunden)
Der Zeitunterschied ergab sich durch unterschiedliche Zeitzonen.
Kosten: Elblag - Königsberg - Elblag 196.400 Zloty (100 S = 15 DM)
Das Fahrrad von Elblag nach Königsberg kostete 17.000 Zloty (8 S = 1,10 DM). Rückkarte gab es keine.
Der Zug, der um 8.15 Uhr abfahren sollte, kam um 9.45 Uhr. Braniewo (polnische Seite der Grenze) erreichten wir um 10.36 Uhr. Polnische Grenzkontrolle: 2 Zöllner sperrten die Wagons von innen ab. 6 weitere Zöllner stempelten die Pässe. Nach über 1 Stunde war die Kontrolle der 4 Waggons beendet. Weiterfahrt um 11.42 Uhr.

Grenz Polen- Russland
Um 11.56 Uhr war der nächste Halt bereits auf russischem Grund an der Grenze. Eine Zöllner-Dame und ein Herr überprüften. Sie fragten gleich nach dem Visum. Sie überprüften das Visumfoto mit mir, prüften, ob der Prägestempel auch Teil des Paßfotos sei, hielten die Paßseite gegen das Licht, schauten, ob beim Visafoto der Stempel richtig aufgesetzt sei und rissen einen Visumdurchschlag ab. Um 12.30 Uhr fuhr der Zug langsam durch die Grenzbefestigung (ca. 20 m breiter Streifen mit 3 Zäunen - Isolatoren liessen auf elektrische Ladung schliessen. Die Flächen dazwischen waren sauber eingeebnet um Abdrücke sofort erkennen zu können).
Um 12.40 blieben wir am Grenzbahnhof Mamonovo stehen. der Zug befand sich auf einem abgezäunten Bahnsteig. Die Zöllner waren mit Taschenlampen und großen Schraubenziehern bewaffnet. Den Schutz aussen bildeten junge Burschen mit Maschinenpistolen.
Ich musste eine Zolldeklaration ausfüllen, meine Geldtasche öffnen - die Eurocard, die DM-Bestände 170, US-Dollars (keine) zeigen. Die 200 österreichischen Schillinge waren dem Zöllner nur ein verächtliches Zucken wert. Auch mein Bestand an russischen Rubel wurde kontrolliert - natürlich hatte ich noch keine, die Einfuhr war ja verboten, ebenso wie die Ausfuhr.
Eine Dame ging durch und kontrollierte Obst. Die mitreisende Sportlergruppe musste ihre Äpfel veressen. Mein Gepäck wurde (leider) nicht kontrolliert.
- Grenzkontrollen sind, wenn man in Ordnung ist, etwas sehr Unterhaltsames

Nach 1 Stunden am Bahnhof von Mamovo fuhren wir weiter. Ab jetzt war ich Analphabet.
Um 15.00 Uhr kamen wir in Königsberg an.
Ich dachte, dass die Aufschriften in Königsberg zweischriftig (kyrillisch und lateinisch) erfolgen würden. Gleich am Bahnhof kontrollierte ich den Fahrplan für die Rückreise, aber ich konnte nichts lesen.

Fahrplan
Am Bahnhof fand ich keine Geldwechsel-Möglichkeit, ich erhielt natürlich auch keinen Stadtplan (ohne Rubel), es gab auch keinen Stadtplan zu kaufen. So verließ ich den Bahnhof.
Nach mehreren Auskünften von Deutsch sprechenden Russen (Englisch wurde nicht verstanden) fand ich per Rad das als Hotel nicht erkennbare, in einem Bürogebäude untergebrachte Hotel DUNA.  In einem dem Preis nicht entsprechendem Zimmer fand ich Unterkunft.
Ich vertraute auf die Fahrkünste der Autolenker und fuhr teilweise quer über die Fahrbahn bzw. über die Kreuzung. Das ging auch deshalb so leicht, weil die Autos langsam unterwegs waren. Die Straßenqualität ließ keinen hohen Geschwindigkeiten zu. Schlaglöcher, Spurrillen bis zum 30 cm, Straßenbahnschienen mit 10 cm über Straßenniveau liegenden Gelesein, Kanaldeckel bzw. fehlende Kanaldeckel machten die Fahrt zu einem Geschicklichkeitsspiel.

 
1000 Rubel
Eine nette Dame empfing mich - das Fahrrad blieb in der Rezeption. Deutsche Mark wurden gerne in Rubel umgetauscht. Endlich konnte ich auch Rubel wechseln (1200 Rubel = 1 DM) und erhielt auch Hinweise für Besichtigungen. Bei der Rezeption erhielt ich auch einen Stadtplan mit cyrillischer Beschriftung. Die Rezeptionistin bot mir sofort Bernsteinschmuck zum Kauf an. Ich erstand eine schöne Bernsteinkette.
Mit einem Stadtplan, der sich als sehr ungenau herausstellte, bewaffnet, stürmte ich los, diesmal zu Fuß.
Das Bernsteinmuseum ist reich an Kunstwerken, die aus diesem Naturharz gemacht wurden. Auch da sagenhafte Bernsteinzimmer wurde in Foto und in nachgemachten Ausschnitten dargeboten.

Tageskilometer: 10

Mittwoch, 20. Juli 1994
Per Rad hab ich mich gleich um 7.00 Uhr aufgemacht. Siedlungshäuser aus deutscher Zeit - Kirchen, die als Verkaufsladen verwendet wurden - zwei Reisegruppen aus Deutschland, die die ehemalige Heimat besuchten und per Schiff oder Bus angereist waren (Die Busse kamen über einen erst seit zwei Wochen offenen Grenzübergang nördlich von Rastenburg) - einen Hafen mit rostigen Schiffen, der bis vor kurzem militärisches Sperrgebiet war - deutsch sprechende alte Leute, die sehr froh waren, deutsch sprechen zu können - und noch mehr erfuhr ich mit meinem Rad.

Die Hauptattraktion ist der zerstörte Dom von Königsberg. Er wird zur Zeit mit deutscher Hilfe restauriert. Dort, wo einst das Königsberger Schloß stand, steht jetzt eine Hochhaus, das in seinem unfertigen Bauzustand schon wieder zu verfiel.
Die Pregel, der Fluß ist zugleich Hafen für die Boote von Danzig. Königsberg ist ja ein wichtiger Hafen an der Ostsee. Der dazugehörige Hafen Pillau ist der militärische Teil.
Kwas, das Bier wurde von Tankanhängern direkt an die Konsumenten auf der Straße in Flaschen abgefüllt.
Als Lehrer suchte ich natürlich immer auch Schulen. Diese teilweise vernachlässigten Gebäude mit herum großen grünen Flächen waren am Nachmittag der Treffpunkt der Kinder, die dort spielten.
Fleisch im "Supermarkt"

 


Hauptplatz

Das ehemalige Schloss

Kwas-Getränk aus dem Tankwagen

Deutsche Siedlungshäuser
Die Gebiete mit deutschen Siedlungshäusern erinnerten mich an den Aiglhof in Salzburg.
Als Radfahrer hatte ich keinerlei Schwierigkeiten im Verkehr. Ich wurde nie angehupt, obwohl ich auf Schlangenlinien (den Schlaglöchern, den oft über 10 cm hoch aufragenden Straßenbahnschienen, tiefen Spurrillen, tief- und schiefliegenden Kanaldeckeln), bei Rot auf der Kreuzung aber auch gegen die Einbahn unterwegs war.
Gegen Nachmittag fand ich mich dann am Bahnhof ein, schob Rad und Gepäck in ein Personenabteil und zurück ging es. Im Bahnhof von Königsberg waren die Schienen nach Polen europäische Normalspur und zugleich russische Breitspur.
Auch auf der Rückfahrt wurde wieder genau kontrolliert - wieder genau 1 Stunde. - "Vorschrift ist Vorschrift"
Im Kaffeewagen - einen solchen gabs auch in diesem einfachen Zug - unterhielt ich mich mit einem russischen Offizier, der mehrere Jahre in der DDR gewesen war. Er fragte mich aus, woher, wohin, was ich gemacht habe. Etwas beunruhigt war ich, weil ich noch einige Rubel hatte (die kriegt man kaum los) und deren Ausfuhr verboten war. Im Kaffeewagen waren Rubel unerwünscht. Aber bei der Kontrolle gabs keine Umstände.
Aber auch diesmal wurde der Waggon genau kontrolliert - unter die Sitze geschaut, ins  WC geschaut usw.
Gegen 20.00 Uhr sind wir in Braniewo angekommen. Und da hat mich wieder die Lust gepackt. Rad raus, Gepäck raus und dann bin ich in der untergehenden Sonne nach Frombork - Frauenburg, der Heimat von Kopernikus gefahren.
Im Hotel Kopernik hab ich eine ausgezeichnete Unterkunft gefunden und bin noch auf den Dom-Hügel und zum Meer (Frisches Haff) marschiert.
Zufrieden, wieder in lesbaren Landen zu sein, schlief ich ein.
Tageskilometer: 70
Donnerstag, 21. Juli 1994
Bei angenehmer Frische radelte ich bergauf, bergab durch das Elblager Hügelland entlang der Ostsee - eine wunderschöne Gegend.
Zeit war genug aufgebraucht - jetzt musste ich schauen, wie ich nach Hause kam. Zuerst für ich aber noch nach Marienburg (Malbork) - dem Wohnort meiner Großmutter. Dort gibt es eine riesige Anlage des Deutschen Ritterordens, ein unbedingtes Muss in Polen. Beeindruckend waren die massiven Ziegelmauern und die Ausstattung.
Von Malbork fuhr per Rad nach Tczew gefahren. Das ist ein grösserer Bahnknotenpunkt und dort wollte ich den Zug nach Stettin besteigen. Leider hatte ich nicht mit dem Widerstand der Schaffnerin gerechnet. Der Expresszug nahm keine Fahrräder mit. Eine halbe Stunde (der Zug begann in Tczew) verhandelte ich mit ihr und endlich erlaubte sie es, das Rad im letzten Waggon abzustellen.
Um 21.45 Uhr (Fahrplan 21.18) kam ich in Stettin an. Ich hatte mir gedacht, dass von dort sowieso jede Stunde ein Zug nach Berlin fährt, aber da gehen nur 2 mal am Tag (4:50 Uhr und 16:55 Uhr). Ich nahm mir dann noch ein Hotelzimmer.
Freitag, 22. Juli 1994
Ich bin dann per Rad nach Pasewalk gefahren. Von dort per Bahn nach Berlin - Lichtenberg - München - Salzburg - Zell
Rückschau
Die Tour war gut
Die Hitze nicht sehr groß
Die Straßen super
Froh bin ich, dass in in Königsberg war (leider konnte ich nicht direkt mit dem Rad hinfahren)
Die Rückreise ist lange (42 Stunden ab Elblag)
Gefahrene Kilometer: 680
Würde ich sofort wieder machen.